Berlin (dpa) - Im Skandal um das systematische Doping von Radprofis durch Ex-Ärzte der Universitätsklinik Freiburg hat die Staatsanwaltschaft die Akten der Untersuchungskommission angefordert, berichtete Hans-Joachim Schäfer, der Vorsitzende der dreiköpfigen Kommission, im Sportausschuss des Deutschen Bundestages.
In Freiburg waren Fahrer der einstigen Teams Telekom und T-Mobile betreut und durch die Mannschaftsärzte Lothar Heinrich und Andreas Schmid mit verbotenen Mitteln versorgt worden. Die Schäfer-Kommission hatte bei ihren Befragungen den systematischen Missbrauch aufgedeckt. Er habe den Zeugen zwar versichert, die Protokolle der Vernehmungen würden nicht herausgegeben, nun aber gebe es eine Anfrage der Staatsanwaltschaft. «Es ist sonnenklar, dass wir die Akten herausgeben», sagte Schäfer, der die Erkenntnisse für gerichtsfest hält.
Mit Ausnahme von drei Briefen hätten sich keine Rechtsanwälte bei ihm seit der Veröffentlichung des Abschlussberichtes gemeldet. Daraus schloss Schäfer: «Sie haben keine Chance gesehen, diesen Bericht in irgendeiner Weise zu zerpflücken.» Es sei klar, dass die Staatsanwaltschaft nun bei Zeugen nachhaken und es zusätzliche Vernehmungen durch das Bundeskriminalamt geben werde.