Freiburg (dpa) - Der ehemalige Radprofi Jan Ullrich soll nicht an der Freiburger Universitätsklinik mit Doping-Mitteln behandelt worden sein. «Soweit ich gehört habe, gab es keinen Anhaltspunkt dafür, dass Jan Ullrich in Freiburg gedopt wurde», sagte der Freiburger Oberstaatsanwalt Wolfgang Maier der Deutschen Presse-Agentur dpa. Nach den Aussagen von Ullrichs ehemaligem Teamkollegen Patrik Sinkewitz soll beim Bonner T-Mobile- Team auch im Jahr 2006 systematisch gedopt worden sein.
Beamte des Bundeskriminalamtes (BKA) und Mitarbeiter der Freiburger Staatsanwaltschaft durchsuchten daraufhin die Arbeitsplätze und Wohnungen der Uni-Mediziner und ehemaligen T- Mobile-Teamärzte Lothar Heinrich und Andreas Schmid. Ullrich soll Kunde des spanischen Doping-Arztes Eufemiano Fuentes gewesen sein, was der Tour-de-France-Sieger von 1997 aber stets zurückwies.
Der geständige Dopinsünder Patrik Sinkewitz hat unterdessen eingeräumt, noch in diesem Jahr mit Cortison behandelt worden zu sein. «Im April 2007 hätte er das letzte Mal Cortison in Freiburg gespritzt bekommen, sagte Herr Sinkewitz dem BKA», erklärte der Freiburger Oberstaatsanwalt Wolfgang Maier der Deutschen Presse-Agentur dpa.
Der des Testosteron-Dopings überführte Sinkewitz hatte in der Vorwoche vor dem Sportgericht des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) über die Art und Weise der Verabreichung von Dopingmitteln durch Ärzte und Teamärzte unter anderem beim Bonner T-Mobile-Team im Jahr 2006 ausgesagt. Beamte des Bundeskriminalamtes (BKA) und Mitarbeiter der Freiburger Staatsanwaltschaft durchsuchten daraufhin in Freiburg die Arbeitsplätze und Wohnungen der Uni-Mediziner und ehemaligen T-Mobile-Teamärzte Lothar Heinrich und Andreas Schmid.