Berlin (dpa) - Kristina Vogel ist unter dem großen Jubel der Berliner Radsport-Fans beim Bahn-Heimspiel souverän zum Europameistertitel im Keirin gerast. Im Finale verwies sie Simona Krupeckaite (Litauen) und Liubov Basova (Ukraine) auf die Plätze zwei und drei.
Die 26 Jahre alte Ausnahmefahrerin war von der ersten Runde bis zum Finale eine Klasse für sich und holte sich zum zweiten Mal nach 2014 den EM-Titel im Keirin. Für die ehrgeizige Erfurterin kam der Erfolg einer Erleichterung gleich, nachdem sie mit Miriam Welte zum Auftakt den Titel im Teamsprint verpasst hatte.
«Plan erfüllt, ich habe meine Goldmedaille. Es lastete schon großer Druck auf meinen Schultern», sagte Vogel und ergänzte mit Blick auf den 500-Meter-Triumph von Teamkollegin Miriam Welte am Vortag: «Nachdem Miri gestern vor dem Einschlafen ihr Europameister-Trikot aufgehangen hat, war ich schon etwas neidisch. Jetzt hat es auch bei mir geklappt.» Ähnlich dominant war der Cottbuser Schiewer mit Schrittmacher Gerhard Gessler (Erfurt) im Steher-Wettbewerb, der im Gegensatz zur WM bei der EM dem Programm angehört.
Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) kann die Titelkämpfe damit bereits vor dem letzten Wettkampftag am Sonntag als vollen Erfolg verbuchen. Mit acht Medaillen, davon zwei goldenen, ist die Zielvorgabe von vier bis sieben Podestplätzen schon jetzt übertroffen worden.