St. Wendel (rad-net) - Morgen beginnt in St. Wendel die Europameisterschaft der Mountainbiker im Cross Country. An drei Tagen werden sich die Top-Athleten heiße Kämpfe um die begehrten Medaillen liefern. Der erste Titel wird bereits am Freitag im Team-Relay vergeben. Samstags stehen die Entscheidungen der Nachwuchsklassen (Junioren, Juniorinnen, U23 Frauen und Männer) an, am Sonntag streiten die Männer und Frauen um den EM-Sieg.
Die Rennstrecke
Die Rennstrecke, die sich schon bei sieben Weltcup-Rennen bewährt hat, führt
über 7,9 Kilometer und 270 Höhenmeter aus dem Sportstadion St. Wendel in ein
höher gelegenes Waldgelände und zurück. Der Rundkurs, der die Sportler technisch
und konditionell fordert, berücksichtigt auch die Belange der Zuschauer. Auf
einer Videowall im Stadion wird man das ganze Rennen verfolgen können. Für die
EM wurden extra einige technische Passagen neu eingebaut.
Die Stadt St. Wendel hat sich in der Vergangenheit bereits durch die perfekte
Organisation zahlreicher internationaler Veranstaltungen einen Namen gemacht.
Gern kommen die Athletinnen und Athleten in die Stadt im Saarland, denn hier ist
Perfektion, eine tolle Zuschauerkulisse und eine großartige Atmosphäre
garantiert. Das OK-Team um Bürgermeister Klaus Boullion und Orgachef Thomas Wüst
hat auch diesmal alles bis ins kleinste Detail vorbereitet, um allen Beteiligten
eine erstklassige Veranstaltung zu garantieren.
Deutsche Aussichten
Mit-Favoritin im Rennen der weiblichen Elite ist Sabine Spitz, die ihren im
letzten Jahr gewonnenen Titel erfolgreich verteidigen möchte. „Es wird schwer
werden, aber mit Hilfe der vielen Fans ist alles möglich,“ sagt die deutsche
Top-Athletin.
Über Sabine Spitz (Murg-Niederhof) hinaus, gibt es aus deutscher Sicht nur
vage Hoffnungen auf eine Medaille. Nina Wrobel hätte schon das Potenzial in den
Kampf um Edelmetall einzugreifen, doch seit 2007 spielt ihr Körper nicht mehr
richtig mit. Ivonne Kraft aus Gaggenau war bereits zweimal EM-Vierte und
Mitglied der EM-Silber-Staffel 2004, doch in den vergangenen beiden Jahren
konnte sie nicht mehr an diese Leistungen anknüpfen. Die 23-jährige Adelheid
Morath kann für ein gutes Ergebnis sorgen, gegen die absolute Weltklasse hat sie
aber im Moment noch keine Chance.
Bei den Herren hat sich Wolfram Kurschat (Neustadt/W.) in den Vordergrund
geschoben. Der Deutsche Meister könnte für eine positive Überraschung sorgen.
Manuel Fumic hat sich 2007 durch einen fünften Platz bei der WM und einen
dritten Rang beim Weltcup-Finale ins Rampenlicht geschoben. Andere Kandidaten
wie Stefan Sahm (Mössingen), Karl Platt (Osthofen), Torsten Marx (Hechingen),
Tim Böhme (Freiburg) oder Jochen Käß (Weil im Schönbuch) kalkulieren eher mit
Plätzen unter den besten 20, denn mit einem Medaillenrang.
In den Junioren-Rennen sind die Aussichten auf Edelmetall für deutsche Farben
gar nicht so schlecht. Gemessen an den internationalen Rennen, die sie
bestritten haben, besitzen Mona Eiberweiser (Deggendorf) und Gesa Brüchmann
(Buchholz) bei den Juniorinnen, sowie Fabian Strecker (Kirchzarten), Markus
Schulte-Lünzum (Haltern a.S.) oder Martin Gluth (Wüstenselbitz) durchaus
Möglichkeiten unter die besten Drei zu fahren. Über Favoriten zu verhandeln,
fällt bei den Junioren schwer, treffen sie in dieser Konstellation doch zum
ersten Mal aufeinander.
Die WM-Kandidaten
Wann immer es um die Favoriten für eine Europa-, oder auch Weltmeisterschaft
geht, wird seit fünf Jahren sein Name immer genannt: Julien Absalon, der seit
2004 vier Weltmeistertitel aneinander reihte und inzwischen mit 13
Weltcup-Siegen hinter Altmeister Thomas Frischknecht an zweiter Stelle rangiert.
Europameister in der Eliteklasse war Absalon bisher nur einmal 2006. In der
U23-Klasse allerdings auch zweimal, einmal davon 2001 in St. Wendel. Sein
schärfster Rivale im Kampf um den Titel ist der spanische Titelverteidiger José
Antonio Hermida.
Vier Weltmeisterinnen sind es, die man sich auf der Startliste des
Damen-Rennens dick anstreichen muss. Angefangen bei Titelverteidigerin Sabine
Spitz, die 2003 auch die Regenbogen-Streifen eroberte, über die vierfache
Titelträgerin Gunn-Rita Dahle (Norwegen) und die amtierende Weltmeisterin Irina
Kalentieva (Russland) bis zur zweifachen Gewinnerin Marga Fullana (Spanien,
1999, 2000) reicht die Palette. Eine haushohe Favoritin ist nach aktuellem Stand
nicht auszumachen.
Der Zeitplan der Mountainbike-Europameisterschaften im Cross-Country in der Übersicht:
Freitag, 16. Mai 2008:
9 bis 13 Uhr: Offizielles Training auf der Strecke
14 Uhr: Europameisterschaft Team Relay
17.30: Uhr Eröffnungsfeier in der Innenstadt und Siegerehrung Team Relay
Samstag, 17. Mai 2008:
9 Uhr: Europameisterschaft Juniorinnen
11.30: Europameisterschaft Junioren
14 Uhr: Europameisterschaft U23 Frauen
17 Uhr: Europameisterschaft U23 Männer
20 Uhr: EM-Party im Festzelt am Sportzentrum
Sonntag, 18. Mai 2008:
9 bis 10 Uhr: Offizielles Training auf der Strecke
10.30 Uhr: Europameisterschaft Frauen Elite
13.30 Uhr: Europameisterschaft Männer Elite