Berlin (dpa) - Die Lage um Rad-Olympiasieger Jan Ullrich und das Team Coast bleibt verworren. Dessen bisheriger Co-Sponsor Vitamehr teilte nach Gesprächen mit, die Verhandlungen um den Coast-Rennstall stehen vor dem Durchbruch, allerdings wird auch eine weitere Beteiligung von Coast-Geschäftsführer Günther Dahms derzeit nicht ausgeschlossen.
Ullrichs Manager Wolfgang Strohband hatte in dieser Woche dagegen erklärt, eine weitere Zusammenarbeit mit dem Textilunternehmer werde es nicht geben. Dies gelte für ihn, Ullrich und den bisherigen Coast-Sportdirektor Rudy Pevenage, der mit Hilfe des italienischen Rad- Herstellers Bianchi ein neues Team gründen will, das die derzeit entzogene Lizenz von Coast übernehmen soll. Zusätzlicher Zeitdruck entsteht durch Ullrichs geplanten Start bei der Tour de France; bereits am Montag werden die letzten vier der insgesamt 22 Mannschaften benannt.
Vitamehr will sich der Mitteilung zufolge weiterhin mit 1,5 Millionen Euro beteiligen, der bisherige Coast-Geldgeber Medion sogar mit der doppelten Summe. Unklar seien noch der Beitrag des Telekommunikations-Unternehmens O² und die Rolle von Bianchi, von dort sei aber Zustimmung signalisiert worden. Auch Bianchi-Sprecher Stefano Vigano hatte am Mittwoch eine weitere Zusammenarbeit mit Dahms ausgeschlossen.
Keine Einigung gibt es bislang über einen Team-Namen. «Nach derzeitigem Stand wird auch Jan Ullrich weiterhin in diesem Team fahren», hieß es in der Vitamehr-Erklärung. Sprecher Michael Faber sagte dazu: «Zwar sind die Sponsoren-Verträge noch nicht unterschrieben, aber der entscheidende Schritt scheint getan.»
Der Rad-Weltverband UCI hatte Coast vor einer Woche wegen ausstehender Zahlungen zum zweiten Mal in dieser Saison die Lizenz entzogen. Am Donnerstag hatte UCI-Präsident Hein Verbruggen gegenüber Pevenage mündlich die Gründung eines neuen Rennstalls genehmigt.