Hamburg (dpa) - Jan Ullrich und sein Betreuer Rudy Pevenage könnten noch tiefer in die Doping-Affäre hineingeraten. Der am 10. Juli erscheinende «Spiegel» zitiert aus den Ermittlungsakten der spanischen Behörden im Zusammenhang mit der Affäre einen Ullrich zugeordneten neuen Codenamen.
In einem abgehörten, Pevenage zugeschriebenen Telefonat mit dem Mediziner Eufemiano Fuentes, der den Handel mit manipuliertem Blut geleitet haben soll, habe sich der Belgier mit den Worten bedankt: «Die «dritte Person» hat gewonnen.» Das Telefonat datiert vom 18. Mai, als Ullrich beim Giro d'Italia überraschend das Zeitfahren gewann. Zwei Tage später habe Pevenage «um mehr» gebeten. Sowohl der Teamchef als auch Ullrich, die beide jede Verbindung mit Fuentes bestritten, äußerten sich nach der Suspendierung des T-Mobile-Kapitäns einen Tag vor dem Tourstart nicht mehr zu den Vorwürfen.
Der «Spiegel» bringt auch Jörg Jaksche als Fuentes-Kunden ins Spiel. Über den Ansbacher Radprofi des inzwischen aufgelösten Teams Liberty Seguros existiere laut Polizeiakten eine Fernsehaufnahme über einen Besuch bei Fuentes vom 14. Mai. Jaksche soll dabei Blut abgezapft worden sein. In einem dpa-Interview vor der Tour hatte Jaksche erklärt: «Ich hatte keine Verbindung zu Fuentes» und es sei «unmöglich, dass von mir Aufnahmen existieren». Vor dem Tour-Start verließ der Ansbacher Arzt-Sohn Straßburg mit einer Magen- und Darm-Infektion.