Madrid/Stuttgart (dpa) - Der Königlich-Spanische Radsport-Verband RFEC hält weiter an der WM-Nominierung des umstrittenen Alejandro Valverde fest. Der Weltverband UCI hatte dem Spanier den Start bei den Titelkämpfen am 30. September in Stuttgart untersagt.
Außerdem hatte die UCI Valverdes Landesverband aufgefordert, ein Dopingverfahren gegen den ProTour-Gesamtsieger des Vorjahres zu eröffnen. Es gebe Indizen, dass Valverde zu den Kunden des Fuentes-Dopingrings gehörte.
Wie der Madrider Radiosender Cadena Ser berichtete, sehe der spanische Verband «keine rechtliche Basis» für die Eröffnung eines Disziplinarverfahrens gegen Valverde. Diese Position sei abgesprochen mit dem spanischen Sportrat. Bei einem Gespräch zwischen Vertretern der Regierung, Verbandsspitze und Valverdes Caisse d'Epargne-Teamleitung sei man übereingekommen, an dem 27-jährigen Radprofi festzuhalten. Valverde muss außerdem mit der UCI noch Unstimmigkeiten über seinen Aufenthaltsort vor der Tour de France klären, weil er zu unangemeldeten Doping-Kontrollen nicht am angegebenen Ort angetroffen worden war.
Bei der Prüfung der 6000-seitigen Doping-Akten der Fuentes-Affäre hatte die UCI Dokumente gefunden, die offenbar belegen, dass Valverde wie seit langem von vielen Medien gemutmaßt doch zu den Kunden des Dopingrings gehörte. «Gemäß den UCI-Regeln, und um die Atmosphäre und den Ruf der WM zu schützen, wird Alejandro Valverde die Teilnahme an der anstehenden WM verwehrt», hatte die UCI am 29. August mitgeteilt. Auch die Stuttgarter Veranstalter hatten den spanischen Radprofi zur «unerwünschten Person» erklärt.
Der Sechste der diesjährigen Tour de France steht seit langem im Verdacht, zu den Kunden des Dopingnetzwerks zu gehören. In den Fuentes-Unterlagen stehen die Kürzel «Valv.» und »Piti» - so heißt Valverdes Hund. Die spanischen Sportbehörden hatten sich dennoch hinter Valverde gestellt, der jeden Kontakt zu dem Gynäkologen Fuentes zu Doping-Zwecken abstritt. Valverde stand bisher drei Mal auf dem WM-Podium, 2003 und 2005 war er Zweiter, 2006 Dritter.