Lissone (rad-net) - Linus Gerdemann aus Münster fährt sich trotz gegenteiliger Beteuerungen für die Deutschland-Tour mehr und mehr in die Favoritenrolle. Wenige Tage nach seinem Etappensieg bei der Tour de l‘Ain gewann der 25-Jährige heute den italienischen Klassiker Coppa Agostini und setzte sich in Lissone bei Mailand vor dem Italiener Leonardo Bertagnolli und dem österreichischen Meister Christian Pfannberger durch. „Linus war der Beste im Sprint“, so sein Columbia-Sportdirektor Valerio Piva. Für Gerdemann war es der dritte Sieg in dieser Saison.
Rund zwölf Kilometer vor dem Ziel hatte sich die dreiköpfige Gruppe auf welligem Terrain nördlich von Mailand abgesetzt und rettete einige Sekunden ins Ziel. Damit nahm Gerdemann eine gelungene Revanche für den am Montag verpassten möglichen Erfolg beim Rennen „Tre Valli Varesine“, wo ein Defekt zwei Kilometer vor dem Ziel ihn aller seiner Chancen beraubte.
In Italien konnte sich Gerdemann perfekt auf sein Team verlassen, das ihn bis 20 Kilometer vor dem Ziel eskortierte, wo Gerdemann erstmals und noch ohne Erfolg angriff.
Bei der am 29. August in Kitzbühel beginnenden Deutschland-Tour zählt Gerdemann nicht erst seit seinem Erfolg in Italien neben Titelverteidiger Jens Voigt zu den Top-Favoriten. Gerdemann war im März beim Zeitfahren der Fernfahrt Tirreno-Adriatico schwer gestürzt und hatte sich dabei Frakturen im linken Ober- und Unterschenkel sowie einen Kreuzbandanriss im linken Knie zugezogen.
Linus Gerdemann