In diesem Jahr starten laut Meldeliste mit John Degenkolb (Giant - Alpecin) und Paul Voss (Bora - Argon 18) zwei aussichtsreiche Kandidaten, um die Durstrecke deutscher Tageserfolge zu beenden. Voss setzt auf die profilierten Etappen der Rundfahrt, um wie bereits im Jahr 2014 unter die besten Fünf der Gesamtwertung zu fahren. Er hofft dabei auf einen Coup, wie zuletzt beim Rudi Altig Race auf dem Nürburgring, das er vor einer Woche mit einer Solofahrt über 70 Kilometer eindrucksvoll für sich entschied.

«Ich bin mit sehr guter Form aus der Tour gekommen und der Sieg auf dem Nürburgring gibt mir zusätzlichen Auftrieb für Norwegen. Es ist einfach gut für die Moral, mit einer langen Attacke bei einem schweren Rennen zu gewinnen. Das Arctic Race wird auch hart gefahren, aber wir sind als Team sehr gut aufgestellt. Mit Sam wollen wir bei den Sprints den Erfolg vom letzten Jahr wiederholen – ich schaue vor allem auf die Bergankunft und die Gesamtwertung», sagt Paul Voss vor der Abreise an den Polarkreis.

John Degenkolb strebt nach seinen beiden vierten Plätzen bei der Tour de France den ersten Saisonerfolg an. Der 27-jährige, der zum ersten Mal beim Arctic Race of Norway startet, muss sich aber erneut einer starken Sprintkonkurrenz stellen. Vor allem Lokalmatador Alexander Kristoff (Katusha), mit drei Etappensiegen der bisher erfolgreichste Teilnehmer des Rennens, möchte sich vor heimischen Publikum in Bestform präsentieren. Weitere Konkurrenten: der Gewinner von Mailand-San Remo Arnaud Demare (FDJ), der italienische Meister Giacomo Nizzolo (Trek –Segafredo) oder der letztjährige Etappensieger Sam Bennett vom deutschen Team Bora –Argon 18. Neben Degenkolb hat Giant-Alpecin mit dem deutschen Vize-Meister Max Walscheid sogar noch eine endschnelle Alternative für die Sprints im Aufgebot.

«Im letzten Jahr war das Arctic Race meine Premiere bei Giant-Alpecin und ich erwarte ein ähnlich schweres Rennen. Es gibt ein bis zwei Sprintankünfte und ich würde mich natürlich freuen, dort vorne dabei zu sein. Nach der langen Pause hat mir der Erfolg bei den Deutschen Meisterschaften viel Selbstbewusstsein gegeben und die Form stimmt», freut sich Walscheid auf Norwegen.

Marcus Burghardt vom BMC-Team blickt dagegen vor allem auf die Gesamtwertung mit seinem Teamkollegen, dem belgischen Meister Philippe Gilbert, der direkt von den Olympischen Spielen nach Norwegen reist. «Das Team ist klar auf Philippe ausgerichtet. Die welligen Etappen liegen ihm und er wird sicher in sehr guter Form aus Rio zurückkommen. Mit ihm werden wir das Rennen hart machen, um am Ende in der Gesamtwertung ein Wörtchen mitzureden», wagt Burghardt eine Prognose. Andreas Schillinger (Bora-Argon 18), Björn Thurau (Wanty-Groupe Gobert) und Fabian Wegmann (Stölting Service Group) vervollständigen das deutsche Kontingent beim Arctic Race of Norway.

Rein Taaramäe (Astana) hat im Vorjahr ein Vorsprung von acht Sekunden gereicht, um das blaue Trikot des Gesamtsiegers zu gewinnen. Für den bisher einzigen deutschen Etappensieg in der Geschichte der Rundfahrt sorgte Nikias Arndt (Giant - Alpecin). Der 24-jährige Sprinter konnte sich gleich bei der Erstauflage des Rennens im Jahr 2013 im damaligen Etappenziel Stokmarknes durchsetzen.

Die Etappen des Arctic Race of Norway 2016:

Donnerstag, 11. August, 1. Etappe: Fauske – Rognan, 176 km

Freitag, 12. August, 2. Etappe: Mo I Rana – Sandnessjøen, 198 km

Samstag, 13. August, 3. Etappe: Nesna – Korgfjellet, 160 km

Sonntag, 14. August, 4. Etappe: Arctic Circle (Rana Kommune) – Bodø, 193 km

Alle Etappen sind live beim Spartensender Eurosport zu sehen.