Bern (dpa) - Rad-Profi Danilo Hondo ist vom Schweizer Radsport-Verband in Bern wegen Dopings für ein Jahr gesperrt worden. Er wurde zudem mit einer Bewährung für fünf Jahre belegt.
Hondo kann ab April 2006 wieder für ein Team fahren. Dem 31-Jährigen war im März bei der Murcia-Rundfahrt in Spanien die Einnahme des Aufputschmittels Carphedon nachgewiesen worden. Daraufhin hatte ihn sein Rennstall Gerolsteiner am 31. März fristlos entlassen.
Am Ende der Verhandlung gegen den in der Schweiz in Ascona ansässigen Hondo stand ein mildes Urteil. Allgemein war mit einer zweijährigen Sperre gerechnet worden. Hondo, der bei der Murcia-Rundfahrt zwei Etappen gewann, beteuert nach wie seine Unschuld. Nach Auskunft seines Anwaltes Michael Lehner aus Heidelberg überlegt der Rad-Profi aus Cottbus, ob er trotz des milden Urteils den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) anruft.
In der Doping-Affäre gibt es einige Ungereimtheiten. Die beim Sprinter nachgewiesenen Spuren sind so gering, dass eine aufputschende Wirkung ausgeschlossen erscheint. Außerdem war eine bei Hondo genommene Probe am Vortag der positiven Kontrolle negativ. Einen Tag später als Träger des Gelben Trikots war er auffällig geworden, obwohl vor dem Start des Tagesabschnitts klar war, dass der Spitzenreiter nach der Etappe auf jeden Fall getestet werden würde.
«Das war ein typisches Verbandsurteil. Auf der einen Seite wollte man den Vorgaben der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA nachkommen, auf der anderen Seite wollte man den Rad-Profi gerecht beurteilen. Das war ein Kompromiss», sagte Anwalt Lehner.