München (rad-net/dpa) - Die Weltmeister Bruno Risi und Franco Marvulli haben die 44. Auflage des Sechstage-Rennens in München gewonnen. Die Schweizer setzten sich im Finale wie schon in Dortmund gegen die Favoriten Erik Zabel und Leif Lampater durch. Milram-Profil Zabel und sein Partner Lampater versuchten gut 40 Runden vor Schluss nochmals einen Konter, kamen in der mit rund 10000 Fans besetzten Münchener Olympiahalle allerdings nicht richtig weg und fuhren damit wie in der Westfalenhalle auf Platz zwei. Platz drei holte sich das niederländische Duo Robert Slippens / Danny Stam. Die zwei hatten allerdings bereits zwei Runden Rückstand. Für Risi, der im Vorjahr an der Seite von Zabel in München gewonnen hatte, war es bereits der siebte Sieg in der Olympiahalle.
Einen hervorragenden Eindruck hinterließ der 21-jährige Leipziger Erik Mohs, der an der Seite des routinierten Andreas Beikirch (Titz) nur zwei Runden auf die führenden Mannschaften verlor und den fünften Platz belegte. Ihr letztes Rennen auf der Münchner Bahn fuhren der mehrfache Weltmeister und Olympiasieger Guido Fulst aus Berlin, der mehrmalige deutsche Meister Gerd Dörich (Sindelfingen) und der dreifache München-Sieger Andreas Kappes aus Köln.
Außer für Zabel und Lampater stand das Rennen auch für die Organisatoren unter keinem guten Stern. Nach Angaben der Veranstalter waren in diesem Jahr gut 61.000 Fans in der Halle. Das sind rund 15 Prozent weniger als noch im Vorjahr. «Es muss über Art, Umfang und Fortgang der Veranstaltung diskutiert werden», sagte Geschäftsführer Wilfrid Spronk von der gastgebenden Olympiapark-GmbH am Dienstag in München und schloss ein Ende der Traditionsveranstaltung nicht ganz aus. «Aber das ist nur die allerletzte Konsequenz. Wir wollen uns nicht kleinkriegen lassen.»
Bei der Diskussion über die Zukunft des Münchner Sechstagerennens spielen auch die bevorstehenden Sixdays in Bremen, Stuttgart und Berlin eine entscheidende Rolle. «Sollte sich im Winter zeigen, dass der Negativtrend auf den deutschen Bahnen weitergeht, müssen wir uns die Frage stellen, ob es noch Sinn macht», sagte Spronk.
Auf der Suche nach Gründen für den Besucherschwund wollen der Olympiapark und Veranstalter Klaus Cyron von der Agentur S&K die Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München intensivieren und eine umfangreiche Besucherbefragung durchführen. «Wir sind alle ratlos», meinte Spronk angesichts der ernüchternden Bilanz, «denn wir bieten brillanten Sport und ein prickelndes Rahmenprogramm.»