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René Wolff beim olympischen Sprint 2004 in Athen.
15.04.2006 18:57
Schwarzer Tag für BDR-Team: Debakel für Wolff

Bordeaux (dpa) - Dem Jubel über Robert Bartkos Titel am Vortag folgte gedrückte Stimmung im deutschen Lager: Bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften in Bordeaux war das Unternehmen Titelverteidigung für Sprint-Weltmeister René Wolff bereits nach der Qualifikation beendet.

Über 200 Meter mit fliegendem Start erlebte der Erfurter ein Debakel und wurde mit 11,001 Sekunden nur Letzter der 43 Starter. Auch der Vierer in der 4000-m-Mannschaftsverfolgung verfehlte sein Ziel. Mit Rang sechs nach der ersten Runde waren die Träume von Platz vier dahin.

Zudem enttäuschte im Team des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) Andreas Müller (Berlin) einmal mehr als Achter im Scratch. Lediglich der Einzug von Stefan Nimke (Schwerin) ins Halbfinale der Sprinter stimmte versöhnlich.

Was Wolff zur schlechtesten Leistung seiner Karriere trieb, blieb ein Rätsel. Wortlos verließ der Erfurter das Velodrom. Bundestrainer Detlef Uibel jedenfalls wollte eine Magen-Darm-Grippe, wegen der sich der Thüringer in der Nacht vier Mal übergeben musste, als Begründung nicht akzeptieren. «Seine ganze Vorbereitung ist nicht optimal verlaufen. Ich werde mit seinem Trainer Jochen Wilhelm reden. Das muss nächstes Jahr anders werden», forderte Uibel. Nimke schaffte mit dem Viertelfinalsieg über Maximilian Levy (Cottbus), der am Ende Sechster wurde, den Einzug ins Halbfinale an diesem Sonntag. Dort trifft er jedoch auf Topfavorit Theo Bos (Niederlande).

Gemischte Gefühle gab es bei den Verfolgern. In der Besetzung Guido Fulst, Robert Bengsch (beide Berlin), Robert Bartko (Potsdam) und Leif Lampater (Heilbronn) gelang erstmals eine Zeit unter 4:10 Minuten. Die erhoffte Teilnahme am Lauf um Bronze blieb jedoch aus. Die 4:07,873 Minuten reichten nur zu Rang sechs. «Wir sind nur 1,5 Sekunden von der absoluten Weltspitze entfernt. Diesen Rückstand können wir bis Peking 2008 wettmachen», meinte Einzelverfolgungs- Weltmeister Bartko. Olympiasieger Australien holte sich in 4:01,491 Minuten den vierten Erfolg in den letzten fünf Jahren und verwies Großbritannien knapp auf den Silberrang.

Im Scratch, dem Straßenrennen auf der Bahn, wartete Andreas Müller wieder zu lange ab. Die 20 Runden vor dem Ende enteilte Gruppe konnte er mit den Verfolgern nicht mehr einholen und wurde Achter. Nach Platz zehn im Punktefahren war dies bereits seine zweite Enttäuschung. Zum ersten Mal gewann mit Jerome Neuville ein Franzose den Titel.

Keine Blöße gab sich Natalja Zylinskaja im Sprint. Nach dem Sieg im 500-m-Zeitfahren sicherte sich die Weißrussin durch zwei Laufsiege gegen Titelverteidigerin Victoria Pendleton (Großbritannien) ihren zweiten WM-Titel in Bordeaux und ihr achtes WM-Gold insgesamt. Mit Platz sechs hatte Dana Glöß (Berlin) für das beste deutsche Resultat in dieser Frauen-Disziplin gesorgt.


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