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Stefan Schumacher erreicht im gelben Trikot im Hauptfeld das Ziel.
15.05.2005 16:36
Schumacher düpiert die Konkurrenz - Sieg bei der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt nach vier Teilerfolgen

Koblenz (rad-net) - Nur wenige Wochen nach seinem Triumph in Niedersachsen feierte der Schwabe Stefan Schumacher einen weiteren Rundfahrt-Sieg. Am Sonntag gewann der 23-jährige Radprofi aus Nürtingen die 40te Auflage der Internationalen Rheinland-Pfalz-Rundfahrt. Nach fünf Etappen, von denen er vier gewann, lag er im Gesamtklassement vor den beiden Gerolsteinern Michael Rich (37 Sekunden zurück) und Fabian Wegmann (46 Sekunden) und triumphierte beinahe wie einst der Niederländer Fedor den Hertog, der 1969 neun von elf Etappen gewann und als Rekordsieger in die Geschichte einging.

„Ich hatte letzte Woche mein Training reduziert und bin eigentlich ohne große Ambitionen gestartet. Sicherlich wollte ich hier gut fahren, aber an einen Sieg habe ich nicht geglaubt. Doch dann lief es von Tag zu Tag super“, freute sich Schumacher, den Telekom vor zwei Jahren wegen Erfolglosigkeit aussortiert hatte. „Das Thema ist abgehakt, aber ich möchte natürlich gern wieder in einem Top-Team fahren“, sagt der Rundfahrtgewinner, der derzeit beim niederländischen Team Shimano unter Vertrag steht. Wenn er so weiterfährt, wird er sich zum Ende der Saison seinen Vertrag aussuchen können.

Doch übermütig wird der starke Allrounder aufgrund seiner Erfolge nicht. „Ich mache mir darüber keine Gedanken, was in ein paar Jahren sein könnte“, schraubt Schumacher alle Erwartungen zurück, einmal in einer großen Rundfahrt eine Rolle spielen zu können. „Was mir liegt sind Klassiker wie das Amstel Gold Race oder Lüttich-Bastogne-Lüttich, dort möchte ich mal ganz vorn reinfahren.“

In Rheinland-Pfalz begann seine Triumphfahrt schon am ersten Tag, als er im Spurt einer 22-köpfigen Spitzengruppe erfolgreich war. Auch in Mainz und Worms ließ er die Konkurrenz hinter sich und übernahm am dritten Tag auch endlich das Gelbe Trikot, das bis dahin der Gerolsteiner Fabian Wegmann aufgrund unterwegs gewonnener Zeitgutschriften trug. Beim entscheidenden Einzelzeitfahren am Samstag in Landau überraschte Schumacher mit einer Glanzleistung und nahm sogar dem dreifachen Vize-Weltmeister Michael Rich (Gerolsteiner) sieben Sekunden ab. „Wahnsinn, das hätte ich nicht gedacht“, freute sich Schumacher, der damit seinen Vorsprung auf 37 Sekunden ausbauen konnte und auf der Schlussetappe zwischen Kaiserslautern und Koblenz (192 km) nur noch verteidigen musste. „Das war ein hartes Stück Arbeit, die Etappe war lang und schwer“, sagte Schumacher im Ziel, wo er sich als Gesamtsieger feiern lassen durfte.

Das letzte Teilstück zwischen Kaiserslautern und Koblenz gewann Christoph von Kleinsorgen vom Team Lamonta, der sich kurz vor dem Ziel aus einer zehnköpfigen Spitzengruppe absetzen konnte, die maximal fünf Minuten vor dem Feld fuhr. Mit dabei war auch Vorjahressieger Björn Glasner und der Schweizer Roger Beuchat, der drei der vier Bergwertungen gewann und damit das EWR-Bergtrikot mit nach Hause nehmen konnte. Bester Sprinter der Jubiläumstour wurde Jungprofi André Greipel vom Team Wiesenhof. Für den Träger des Gelben Trikots, Stefan Schumacher, bestand nie Gefahr. Ihm genügte ein Platz im Hauptfeld, das zweieinhalb Minuten später über den Zielstrich rauschte, um die Führung erfolgreich zu verteidigen und sich den Rundfahrt-Sieg zu sichern.

Die Internationale Rheinland-Pfalz-Rundfahrt litt in diesem Jahr unter der neu geschaffenen ProTour. Wegen der vielen Verpflichtungen der Top-Teams fehlten viele absolute Spitzenmannschaften, darunter auch T-Mobile. Gerolsteiner war das einzige ProTour-Team bei der Jubiläums-Schleife durch Rheinland-Pfalz, die trotzdem eine gute Zuschauerresonanz erlebte und ein zufrieden stellendes Fazit ziehen durfte: „Mit Stefan Schumacher feiern wir einen hoffnungsvollen Nachwuchsfahrer als Gesamtsieger, der in den nächsten Jahren noch viel von sich reden machen wird. Das Interesse an der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt hat trotz der fehlenden Zugehörigkeit zur ProTour kaum gelitten, so dass wir zuversichtlich in die Zukunft schauen“, erklärte Rundfahrt-Direktor Jörg Billmeier am Sonntag in Koblenz.

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