Frankfurt (rad-net) - Nur die Verbindung von Schule und Sport sichert im Nachwuchsbereich optimale Leistungen und optimale Ausbildung für die Zukunft: Daher steht beim Bund Deutscher Radfahrer (BDR) inzwischen seit acht Jahren im Rahmen der Frühjahrslehrgänge der Nachwuchskader nicht nur Training im Tagesplan sondern auch eine schulische Betreuung. Dabei kooperiert der BDR mit zwei Eliteschulen des Sports, die auch für entsprechende Lehrkräfte sorgen. An dem Projekt beteiligt sind das Heinrich-Heine-Gymnasium in Kaiserslautern und die Lausitzer Sportschule in Cottbus.
In dieser Saison waren insgesamt fünf Lehrkräfte an dem BDR-Projekt beteiligt: Christiane Mallack, Gisela Ender, Katrin Volkmann, Thorsten Wagner und Hermann Mühlfriedel, die mit Schwerpunkten in den Fächern Mathematik, Englisch, Deutsch, Französisch, Geschichte und Biologie unterichten. Für die komplette organisatorische Abwicklung der Maßnahme ist seit 1999 Hermann Mühlfriedel verantwortlich, der in Kaiserslautern den Sportzweig des Heinrich-Heine-Gymnasiums leitet und gleichzeitig BDR-Trainer ist.
Die Vorbereitungen der schulischen Betreuung, an der rund 50 Sportler beteiligt waren, haben dabei bereits im Dezember des vergangenen Jahres begonnen, als mit Fragebögen die Fächerwünsche der der Aktiven abgefragt wurden, um danach in Kooperation mit den genannten Schulen geeignete Lehrkräfte auszuwählen und die jeweiligen Stoffgebiete und thematischen Schwerpunkte der Teilnehmer festzulegen.
Die Zuordnung der Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Bundesgebiet erfordert auf Grund der verschiedensten Lehrpläne dabei auch von den beteiligten Lehrkräften enorme Flexibilität. Die Unterrichtszeiten des Einzel- und Kleingruppenunterrichts werden dabei um das Training angeordnet und beginnen schwerpunktmäßig am späten Nachmittag. Besonders stark frequentiert war in diesem Jahr das Fach Mathematik mit der Cottbuser Lehrerin Christiane Mallack, die nicht selten bis 22 Uhr mit ihren Schülern quadratische Gleichungen löste und Vektoren berechnete.
Alle beteiligten Lehrer sprachen trotz der enormen Belastung von einer sehr angenehmen Unterrichtsatmosphäre, sowie motivierten und interessierten Schülern und haben sich bereits bereiterklärt, auch zukünftig in diesem Projekt mitzuarbeiten.
Für die Kaderathleten ist diese schulische Betreuung ein wichtiger Faktor, ohne den nach zwei bis drei Wochen Befreiuung vom Unterricht erhebliche Lücken enstehen. So hatten auch Juniorenweltmeisterin Lisa Brennauer und Juniorenweltmeister Marcal Kittel Mathematik- und Englischbücher im Reisegepäck, um neben der kommenden Radsportsaison auch die nächsten Klausuren vorzubereiten.
Finanziert wird das Schulprojekt durch die Stiftung Deutsche Sporthilfe. „Für uns ist es ein wichtiger Baustein unseres Fördersystems und unverzichtbar als Hilfestellung für die perspektivische Absicherung unseres Nachwuchses“, so BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer.