Mantra tou Kampiou (rad-net) - Sabine Spitz präsentiert sich zum Auftakt der Olympia-Saison weiter in Top-Form. Beim insgesamt fünf Rennen umfassenden „Cyprus Sunshine Cup“ gewann die Olympia-Dritte von Athen schon ihr zweites Rennen und feierte damit gleich zwei Erfolg an einem Wochenende. Spitz setzte sich bei ihrem zweiten Sieg erneut vor der Tschechin Tereza Hurikova und Petra Henzi aus der Schweiz durch. „Das war für mich ein super Start in die neue Saison“, freute sich die Europameisterin. „Gerade am Freitag hatte ich gar nicht damit gerechnet, dass es im ersten Rennen ohne intensives Training im Vorfeld schon so gut klappen würde. Allerdings habe ich mich diesmal eher etwas schwer getan. Im Moment fehlt mir da wohl noch ein wenig die Substanz. Gerade auch fahrtechnisch merkte ich auf dieser extrem schwierigen Strecke, dass ich nach dem Straßentraining noch ein wenig Rückstand habe.“ Traditionell bereitet sich Spitz auf Zypern auf die neue Saison vor, die Mitte April mit dem ersten Weltcup in Belgien beginnt.
Das Cross-Country-Rennen im zypriotischen Mantra tou Kampiou blieb bis in die letzte Runde hinein spannend. Nachdem Marathon-Weltmeisterin Petra Henzi mit einem Hinterrad-Defekt zurück gefallen war, kam es danach wie schon am Freitag zum Duell zwischen Hurikova und Spitz.
Spitz konnte sich zwar etwas absetzen, doch dann versagte die Vorderbremse ihren Dienst. Spitz musste den nächsten Downhill laufen, so dass Hurikova wieder aufschließen konnte. „Wir sind dann wieder etwa zwei Minuten zusammen gefahren. Dann habe ich mir überlegt, dass ich nicht bei ihr bleiben kann. Ohne meine Vorderbremse hätte sie mich im nächsten Downhill abgehängt. Also habe ich attackiert. Der Vorsprung war dann groß genug, um den Sieg sichern zu können“, so Spitz. Nach 1:57:43 Stunden brachte sie 15 Sekunden Vorsprung auf die 21-jährige Tschechin ins Ziel. Henzi hatte als Dritte 1:13 Minuten Differenz.
Ivonne Kraft aus Gaggenau, die sich am Freitag bei einem Sturz eine schmerzhafte Prellung am Oberschenkel zugezogen hatte, war nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte und deshalb mit Rang sieben nicht unzufrieden. „Unter diesen Umständen konnte ich nicht mehr erwarten. Aber es hat trotzdem Spaß gemacht“, so Kraft, nachdem sie mit 5:14 Minuten Differenz auf Spitz das Ziel erreicht hatte.
Die beiden deutschen Herren hatten beide Pech. Bei Stefan Sahm entwich bereits in der Startrunde die Luft aus einem Reifen. Auch die Aufholjagd gestaltete sich zäh, der sich immerhin noch auf den zwölften Platz nach vorne kämpfte. Mit 4:42 Minuten Rückstand auf den Tschechen Jaroslav Kulhavy (1:57:25 Stunden) kam er 18 Sekunden vor seinem Bulls-Teamkollegen Karl Platt ins Ziel. Der war zu Beginn des Rennens in der Spitze zu finden, fiel aber nach einem Reifendefekt zurück und war dann lange Zeit mit Sahm gemeinsam unterwegs.
Kulhavy gewann das Rennen aus einer vierköpfigen Spitzengruppe heraus vor dem Belgier Roel Paulissen, der im Ziel 27 Sekunden zurück lag. Weitere 17 Sekunden später wurde der Schweizer Andreas Kugler Dritter vor dem Österreicher Christoph Soukup (1:25 zurück) aus dem deutschen Fuji-Team, der zwei schwere Stürze kompensieren musste. Erhard Goller
Sabine Spitz