Villabassa (rad-net) - Die Olympia-Dritte Sabine Spitz hat bei den
Marathon-Weltmeisterschaften der Mountainbiker im italienischen Villabassa Rang
zwei hinter der Norwegerin Gunn-Rita Dahle erkämpft.
Zwei Wochen nach
ihrem zweiten WM-Platz in der olympischen Cross-Country-Disziplin wiederholte
die 36 Jahre Radsportlerin aus Murg-Niederhof damit das Silber-Double des
vergangenen Jahres. Bei den Männern sicherte sich Roel Paulissen (Belgien) den
Titel. Er hatte nach 119,9 km 1,2 Sekunden Vorsprung auf
Cross-Country-Weltmeister Christoph Sauser (Schweiz). Dritter wurde der
Kolumbianer Hector Leonardo Paez. Bester Deutscher war Karl Platt als Elfter.
Sabine Spitz, die direkt aus dem Höhentrainingslager in St. Moritz angereist
war, musste auf den 88,6 Kilometern nur der Norwegerin den Vortritt lassen, die
sich in 4:09:56 Stunden zum vierten Mal den WM-Titel auf der Langdistanz
sicherte. Sie hatte 1:44 Minuten Vorsprung auf Spitz. Die in Freiburg lebende
Finnin Pia Sundstedt wurde Dritte. „Im Nachhinein hat es sich als Fehler
erwiesen, dass ich Gunn-Rita an dem langen Anstieg habe ziehen lassen. Danach
hatte ich keinen Anhaltspunkt mehr und da ich die Strecke im Gegensatz zu ihr
nicht kannte, musste ich vorsichtig sein nicht falsch abzubiegen. Aber im Grunde
bin ich sehr zufrieden. Mit einer solch minimalistischen Vorbereitung konnte ich
nicht mehr erwarten“, kommentierte Spitz das Rennen, das über 2840 Höhenmeter
führte. Zweitbeste Deutsche war die Deutsche Marathon-Meisterin Katrin Schwing
(Mosbach), die 24:20 Minuten Rückstand Zehnte wurde. Elisabeth Brandau
(Schönaich, 30:14), Bianca Knöpfle (Donaueschingen, 30,57) und Claudia Seidel
(Jena, 31,52) landeten auf den Rängen 13, 14 und 15. Adelheid Morath (Freiburg),
die wie Spitz aus dem Höhentrainingslager kam, belegte mit 37:54 Minuten
Differenz Rang 18.
Paulissen siegt nach Jury-Entscheid- Karl Platt auf Rang Elf
Bei den Männern gewann der Belgier Roel Paulissen die Weltmeisterschaft auf
der Marathonstrecke. Er wurde nach einem Sturz im Sprint-Duell auf Platz Eins
vor Titelverteidiger Christoph Sauser gesetzt. Dritter wurde dessen Schweizer
Landsmann Urs Huber. Bester Deutscher war Karl Platt (Osthofen) auf Rang Elf.
Paulissen und Sauser, der vor zwei Wochen souverän Cross-Country-Weltmeister
geworden war, kamen nach 119,8 Kilometern und über 4:46 Stunden gemeinsam auf
die Zielgerade. Im Sprintduell kam es ungefähr 150 Meter vor dem Ziel an einem
Absperrgitter zum Sturz. Sauser rappelte sich als Erster auf und überquerte die
Ziellinie mit elf Sekunden Vorsprung vor Paulissen. Doch nach Auswertung der
TV-Bilder entschieden die Kommissäre Paulissen auf Platz Eins zu setzen und
Sauser auf die zweite Position. Ihm wurde der Sturz zur Last gelegt. Allerdings
war er sah er sich zu Unrecht zurück gesetzt.Als Dritter hatte Urs Huber
bereits 5:00 Minuten Rückstand. Karl Platt kam weitere 10:44 Minuten später an
die Zeitmessung. Der Pfälzer hatte auf den 50 Kilometern in der Spitzengruppe
gelegen, verlor aber an einem rund acht Kilometer langen Anstieg den Kontakt.
Oben hatte er über vier Minuten Rückstand und lag an achter Position. In der
nächsten, knapp zehn Kilometer langen Steigung, erlebte Platt einen Einbruch, so
dass der Schwede Fredrik Kessiakoff und der Schweizer Sandro Späth zu ihm
aufschließen konnte. Beide setzten sich am letzten Berg von Platt ab, der
seinerseits noch den früheren Giro-Sieger Gilberto Simoni überholte und am Ende
Elfter wurde. Ein Ergebnis mit dem er nicht unzfrieden war. „Die Medaillen waren
zu weit weg aber ich war überrascht, dass ich am Anfang so gut mithalten konnte.
Das motiviert mich für den Rest der Saison“, sagte Karl Platt. Als nächster
Deutscher kam Roland Golderer (Pforzheim) auf Rang 25 (25:33 Minuten zurück) ins
Ziel.