Wiesbaden (rad-net) - Starkes Zeichen durch die Wiesbadener Politik: Auf Initiative der Grünen im Rat der Stadt hat der Finanzausschuss 52.000 Euro zur Unterstützung der Nachwuchsarbeit in den Wiesbadener Radsportvereinen in den Haushalt eingestellt. „Nach den Turbulenzen im Sommer dieses Jahres um die Dopingprobleme im Profiradsport, ist der Ausstieg der Telekom als Sponsor ein weiteren schwerer Schlag“, sagt Hubert Müller, finanzpolitischer Sprecher der Grünen Rathausfraktion. „Sicherlich ist diese Reaktion nachvollziehbar. Doch der häufig gezogenen Schlussfolgerung, dieser Sport sei nicht mehr zu retten, schließen wir uns nicht an. Durch die sich häufenden Skandale, den Rückzug großer Sponsoren und die überwiegend negative Berichterstattung hat der Profi-Radsport derzeit wenige Sympathien auf seiner Seite. Darunter leiden aber auch die Amateurfahrer und die Radsportvereine in Wiesbaden. Das darf nicht sein“, so Müller.
„Aus Gesprächen mit Wiesbadener Radsportvereinen wie dem RC Bierstadt, dem RSC und dem RSV Wiesbaden oder dem 1. Schulsportverein wissen wir, dass auch sie von den negativen Auswirkungen betroffen sind. So wird es für sie immer schwieriger Sponsoren für ihre Aktivitäten zu finden“, so Müller. „Gerade Vereine, die sich in der Jugendarbeit engagieren und sich für einen „sauberen“ Radsport einsetzen, müssen unterstützt werden. Daher freuen wir uns, dass wir auch unsere Koalitionspartner dafür gewinnen konnten. So können wir jetzt im Sinne der im Juni 2007 im Sportausschuss beschlossenen Anti-Doping-Resolution tätig zu werden. Wir halten Wort und bleiben im Kampf gegen Doping entschlossen. Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden Mitteln einsetzen, um einen sauberen Radsport zu unterstützen.“
Mit den zusätzlichen Geldern sollen von Radsportvereinen durchgeführten Wochenendkurse gefördert werden. „Weiterhin wollen wir die Innenstadtrennen mit Jedermann-Rennen unterstützen“, so Müller. Die Durchführung sei im vergangenen Jahr einer Finanzlücke von 7000 Euro gescheitert. Auch die Drei-Tages-Fahrt für Junioren soll unterstützt werden. „Ein wichtiger Punkt ist für uns auch die Ausstattung der Jugendlichen. Trikots, die warm halten und gegen Regen schützen, sind nicht für alle Jugendlichen bezahlbar. Auch hier sollen die zusätzlichen Gelder zum Einsatz kommen. Unser Vorschlag ist eine Aufschrift auf dem Trikot, die für den sauberen Sport in Wiesbaden wirbt“, so der finanzpolitische Sprecher der Grünen in der Rathausfraktion.
„Der einstimmige Beschluss im Finanzausschuss heute, zur Unterstützung des Wiesbadener Radsports, ist ein positives Zeichen für die Stadt und darüber hinaus. Wir hoffen, damit eine Vorbildwirkung für die heimische Wirtschaft zu übernehmen. Wir appellieren an die Unternehmen, die Jugendarbeit der Radsportvereine zu unterstützen, denn nur so sichern wir einen Radsport, der unseren Vorstellungen von fairem Wettkampf entspricht“, so Müller.