Frankfurt (rad-net) - Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) fordert Konsequenzen aus dem Abschlussbericht der unabhängigen Expertenkommission, die zwei Jahren lang die Dopingvorwürfe gegen Sportmediziner der Freiburger Universitätsklinik untersucht hat. In dem 64 Seiten starken Dokument, über das der «Spiegel» in seiner heutigen Ausgabe berichtet, waren unter anderem Vorwürfe gegen die früheren T-Mobile-Profis Andreas Klöden und Matthias Kessler erhoben worden. Dazu sagt Rudolf Scharping, Präsident des BDR: «Wir werden alles daran setzen, dass konkrete Ergebnisse schnell auf den Tisch kommen und den zuständigen Gremien des Schweizer Radsportverbandes, die für die dort ansässigen Athleten Klöden und Kessler zuständig sind, sowie dem Weltradsportverband UCI zugestellt werden.»
Matthias Kessler ist bereits am 11. Januar 2008 knapp neun Monate nach seinem Auffliegen als Doper für zwei Jahren gesperrt woden. Der 29-jährige Radprofi aus Nürnberg darf bis zum 26. Juli diesen Jahres keine Rennen bestreiten, war aber im vergangenen Jahr Jedermannrennen gefahren. Andreas Klöden fährt für das Team Astana. Er gewann zuletzt am Mittwoch das Auftakt-Zeitfahren des Giro del Trentino. Obwohl er als einer der aktuell stärksten deutschen Radsportler gilt, war er vom BDR im vergangenen Jahr weder für die Olympischen Spiele noch für die Weltmeisterschaften berücksichtigt worden. Nach den neuesten Erkenntnissen habe es also durchaus seine Gründe gehabt, warum die Nationalmannschaft im vergangenen Jahr so zusammengesetzt gewesen sei, so Scharping in einer Mitteilung des Verbandes.