Feldberg (rad-net) - Am Donnerstag beginnt am Feldberg im Schwarzwald der viertägige Rothaus Bike Giro. Beim einzigen Mountainbike-Etappenrennen in Deutschland wollen Adelheid Morath und Simon Stiebjahn ihren Vorjahres-Titel verteidigen, aber einige Nationalfahrer nutzen den Event auch als Trainingsblock in Richtung Weltmeisterschaft. Olympiasiegerin Sabine Spitz wagt nach ihrer Verletzung einen Wiedereinstieg ins Wettkampfgeschehen.
Ein Straßenrennen in der Schweiz war für Sabine Spitz der erste Test nach dem Ausscheiden bei der Deutschen Meisterschaft und der Absage der Europameisterschaft. «Fortschritte zeigen sich, aber langsam. Leider bin ich noch nicht bei hundert Prozent», erklärt Spitz. Daher ist ihre Konkurrenzfähigkeit zumindest mal offen.
Adelheid Morath (jb Brunex-Felt) hat den Rothaus Bike Giro im Vorjahr vor Clarissa Mai und Miriam Oeschger gewonnen. Und natürlich würde sie aus dem S2-dotierten Etappenrennen gerne wieder die 80 Weltranglistenpunkte mitnehmen. Doch es geht ihr in erster Linie auch um die vier Tage Wettkampf-Belastung in Richtung Weltmeisterschaft in Lenzerheide.
Und sie hat neben Spitz auch weitere Konkurrentinnen, die ihr das Siegen schwerer machen werden. Die Südafrikanischen Marathon-Meisterin Robyn de Groot und die Österreicherin Christina Kollmann-Forstner vom deutschen Team Texpa-Simplon, die 2017 Europameisterin war, könnten ihr den Platz auf dem höchsten Podest streitig machen. Was die Chilenin Pilar Corvalan im Vergleich mit Morath und Co. drauf hat, wird sich in den vier Tagen erst zeigen.
Bei den Herren nennt Vorjahres-Sieger Simon Stiebjahn vom Team Bulls den Deutschen Marathon-Meister Julian Schelb den «härtesten Konkurrenten». Schelb war 2017 wohl der stärkste Fahrer, hatte aber Pech mit einem Kettendefekt. Stiebjahn zählt auch noch den Tschechen Matous Ulman und den Freiburger Sascha Weber auf und weiß, dass auch seine Bulls-Teamgenossen Martin Frey und Simon Schneller gut drauf sind.
Schelb (Stop&Go Marderabwehr) selbst schränkt seine Chancen ein wenig ein. «Ich bin ganz schön kaputt von der Arbeit in der Hitze in den vergangenen Wochen», erklärt der Münstertäler, der ein Ausbildung zum Zimmermann absolviert. «Ich denke, ich bin nicht ganz so gut drauf wie vergangenes Jahr, aber ich werde alles geben um vorne mitzufahren.»
Auch die drei Lexware-U23-Fahrer Max Brandl, Luca Schwarzbauer und Vinzent Dorn könnten eine gute Rolle spielen. Ihnen ist gemein, dass sie die vier Tage nicht nur auf Ergebnis fahren, sondern sie auch als WM-Vorbereitung nutzen wollen.
Teilnehmen wird auch Biathlon-Weltmeister Erik Lesser (Zella-Mehlis). Der Olympia-Medaillengewinner erhöht den Faktor Prominenz, wird aber sicher nicht in den Kampf um die vorderen Plätze eingreifen. Für den passionierten Mountainbiker fungiert das Etappenrennen auch als Trainingsbaustein.
Der Rothaus Bike Giro beginnt am Feldberg mit einem zehn Kilometer langen Prolog-Zeitfahren und sammelt in vier Tagen 208 Kilometer und 6170 Höhenmeter an.
Die Etappen des Rothaus Bike Giro 2018:
16. August: Prolog-Zeitfahren am Feldberg 10 Kilometer/320 Höhenmeter
17. August: Feldberg-Feldberg 59km/2250 Hm
18. August: Rothaus-Rothaus 76km/2200 Hm
19. August: Rothaus-Rothaus 63,5km/1400 Hm