Frejus (rad-net) - Mit dem besten Ergebnis ihrer Geschichte haben sich die deutschen Mountainbiker beim Festival „Roc d’Azur“ in Frejus zum Saisonschluss nochmals erstklassig in Szene setzen können. Bei der 25. Auflage des französischen Festivals gelang dem Mössinger Stefan Sahm beim Marathon als Dritter eine Überraschung. Der Belgier Roel Paulissen gewann dabei vor dem Österreicher Alban Lakata. Hannes Genze und Jochen Käß belegten die Plätze vier und fünf.
Zu einem frühen Zeitpunkt hatte sich auf dem 83 Kilometer langen Kurs eine dreiköpfige Spitzengruppe gebildet. Marathonweltmeister Roel Paulissen, der schweizer Cross-Country-Weltmeister Christoph Sauser und dessen Landsmann, Ex-Straßenprofi Alexandre Moos, fuhren vorne weg. Dahinter rangierte Marathon-Europameister Alban Lakata aus Österreich alleine, verfolgt von einer fünfköpfigen Gruppe, in der sich Sahm, Genze, Käß und die beiden Schweizer Urs Huber und Thomas Zahnd zusammen gefunden hatten.
Während Sauser aus der Spitzengruppe zurück fiel, weil er einen Reifendefekt hatte, sprengte Stefan Sahm nach rund 50 Kilometern die Verfolgergruppe. Nur Hannes Genze war seiner Tempoverschärfung gewachsen. Gemeinsam fuhren sie Lakata hinterher. Als es noch rund 40 Sekunden bis zum Österreicher waren, fuhr Sahm die Lücke alleine zu und machte gemeinsam mit ihm Jagd auf Alexandre Moos. Der Schweizer war am Ende mit seinen Kräften und konnte nicht mehr reagieren, als Sahm und Lakata vorbei stürmten. Im Finish hatte dann Lakata die Nase vorn. Auf einem Wiesenstück konnte er die Vorteile seines Full-Suspension-Bikes ausnutzen und sich den zweiten Platz sichern.
„Das war ein guter Saisonabschluss. Die Form ist da, sie wäre auch schon vergangene Woche beim Weltcup da gewesen aber da hatte ich Magenprobleme“, zog Stefan Sahm Bilanz. Hinter ihm hatte Jochen Käß mit einer Energieleistung den Anschluss an Zahnd und Genze noch einmal hergestellt. Dann spielten die beiden Alb-Gold-Teamkollegen die Teamkarte. Durch einen kleinen taktischen Kniff konnte sich Genze im Finale absetzen und den vierten Platz herausfahren. Käß war im Sprint gegen Zahnd der Stärkere und sorgte mit dem fünften Platz für das beste Ergebnis, das deutsche Biker beim renommierten Marathon „Roc d’Azur“ jemals erzielt haben.
Der deutschen Marathonmeister Karl Platt hatte an diesem Tag im HC-Rennen keine guten Beine, belegte aber noch einen guten siebten Platz. Am Sonntag fahren die deutschen Biker in Frejus noch das abschließende Cross-Country-Rennen, das ebenfalls Hors-Classe-Status besitzt.