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Großflächige Abschürfungen und ein total zerfetztes Trikot zeigen die Facebook-Bilder von John Degenkolb. Foto: facebook.com/johndegenkolb
18.06.2014 13:19
Reifen explodiert bei Tempo 50: Degenkolb hat Glück im Unglück

Ossingen (rad-net) - John Degenkolb ist bei seinem gestrigen Sturz bei der Tour de Suisse mit Prellungen und Abschürfungen davongekommen. Dem Wahl-Frankfurter war in der Neutralisation der Reifen explodiert, wie er auf seiner Homepage schreibt.

Es habe ihn «so dermaßen hingehauen, dass ich auf der Straße blank ziehen und mein Trikot sowie die Hose wechseln musste. Meine Klamotten waren total zerfetzt», berichtet der 25-Jährige vom Team Giant-Shimano. Auf Facebook postete er Fotos von seinem lädierten Rücken und dem zerfetzten Trikot.

Den Unfallhergang schildert Degenkolb so: «Wir mussten zu Beginn der Etappe einen Berg runter, der bis zu 18 Prozent steil war. Nach ein paar Metern habe ich schon gemerkt, dass ich einen leichten Höhenschlag am Vorderrad hatte. Durch die Hitze beim Bremsen hat sich der aufgeklebte Schlauchreifen ein wenig verselbstständigt und verdreht. Wir standen alle voll auf der Bremse, weil das Führungsfahrzeug nicht sonderlich schnell unterwegs war. Ich habe schon immer probiert, mehr mit der Hinterradbremse zu bremsen als vorne. Dann ist mir aber in einer Kurve der Reifen explodiert und mich hat es bei etwa 50 km/h und zehn Prozent Steigung hingehauen.»

Der deutsche Profi hatte dabei noch Glück im Unglück. «Ich konnte noch ausklicken und habe mich über Schulter und Rücken abgerollt und dann mehrfach überschlagen. Den Brustkorb habe ich mir ein wenig geprellt, aber vor allem kämpfe ich jetzt mit großflächigen Abschürfungen. Die Organisation hat super reagiert und mir Zeit für den Klamottenwechsel gegeben», so Degenkolb.

Allerdings übte der Giant-Shimano-Profi auch Kritik an den Organisatoren: «Auch anderen ist der Reifen runtergesprungen, aber sie konnten sich noch fangen. Das halbe Feld hat dann erstmal die Vorderräder gewechselt, weil das Problem bei vielen Fahrern auftrat. Für eine Neutralisation eignet sich eine derartige Abfahrt nicht. Wenn es im Rennen da runter geht und der Fahrtwind die Felgen kühlt, ist alles okay, aber so war es etwas unglücklich.»

Degenkolb kämpfte sich wieder zurück, hatte mit dem Ausgang des vierten Tagesabschnitts aber nichts mehr zu tun und kam im hinteren Teil des Feldes ins Ziel. «In der Folge der Etappe habe ich mich dann auch mental gefangen und aufs Finale konzentriert. Allerdings hat dort unsere Abstimmung nicht funktioniert. Es war der erste Sprint nach meiner Rennpause. Von daher ist das nicht so wild», konstatierte Degenkolb gelassen.

Auf der heutigen fünften Etappe über 183,6 Kilometer von Ossingen nach Buren a. Aare will der gebürtige Thüringer einen neuen Anlauf für «die zweite Sprintchance hier in der Schweiz» unternehmen: «Da wollen wir es besser machen.»

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