Kopenhagen (dpa) - Der von der Tour de France ausgeschlossene Michael Rasmussen hat einen Rücktritt vom Profi-Radsport kategorisch ausgeschlossen und einen dänischen Spitzenanwalt angeheuert.
«Ich kann versichern, dass ich meine Karriere als Fahrer nicht beenden werde», sagte Rasmussen der dänischen Tageszeitung «Politiken». Der Däne war am 25. Juli von seinem Team Rabobank als Tour-Gesamtführender aus dem Rennen genommen und kurz darauf entlassen worden. Rasmussen wird vorgeworfen, mehrere Doping-Kontrolltermine verpasst zu haben. Auch aus dem dänischen Nationalteam wurde der 33-Jährige ausgeschlossen.
«Ich bin immer noch sehr, sehr betrübt. Ich kann immer noch nicht verstehen, was passiert ist», betonte Rasmussen. Er warf den Team-Verantwortlichen vor, ihm den Gesamtsieg bei der Frankreich-Rundfahrt «geraubt» zu haben. «Es ist kein Geheimnis, dass ich wütend auf Rabobank-Teammanager Theo de Rooy bin. Die Entscheidung beruhte allein auf seiner Initiative», erklärte der Däne.
Zur Entkräftung aller Vorwürfe soll der Prominentenanwalt Karoly Nemeth Rasmussen vertreten. Das bestätigte die zuständige Kopenhagener Kanzlei. Aus der Anwaltskanzlei wurde weiter mitgeteilt, dass erst in einigen Tagen geklärt sei, in welcher Weise Rasmussen juristisch vorgehen will. Bislang wollten weder der Profi selbst noch Nemeth sich äußern. Der Däne hatte die Vorwürfe von Rabobank zurückgewiesen und erklärt, er sei zum fraglichen Zeitpunkt wie angegeben in Mexiko gewesen. Zeugen wollen ihn in dagegen in Italien gesehen haben.
Rasmussen sagte, er fühle sich nicht verpflichtet, öffentlich über seinen Aufenthalts-Ort während der Tour-Vorbereitung im Juni Auskunft zu geben. Ihm wird vorgeworfen, er habe entgegen seiner Angaben nicht in Mexiko trainiert, sondern in Italien. Wegen dieser Verschleierung sei er suspendiert worden, erklärte das Team Rabobank, da diese zur Umgehung von Dopingkontrollen dienen könnte.