Berlin (rad-net) - Gestern konnten erstmals fünf syrische Flüchtlinge auf der Radrennbahn im Berliner Velodrom an der Landsberger Allee trainieren und so für einige Zeit mal ihre Sorgen um ihr Heimatland vergessen. Mit den fünf jungen Männern im Alter von 21 bis 26 Jahren ging Nationalfahrer Maximilian Beyer auf die Bahn.
Das spontane Training entstand auf Initiative des Präsidenten des Landessportbundes Berlin, Klaus Böger, und dem LSB-Vizepräsidenten, Robert Bartko. «Die syrischen Sportler standen eines Morgens vor der Halle und haben gesagt, sie wollen Radfahren, da sie in ihrer Heimat Radrennfahrer seien», sagt Böger in einem bei dem Training von der Nachrichtenagentur Reuters gedrehten Video. Kurzerhand organisierte Landestrainer Dieter Stein fünf Bahnräder und gaben den Syrern Trikots des Berliner Ked Stevens Teams.
«Es ist ein großartiges Gefühl, endlich wieder trainieren zu können. Und das nach zwei Monaten. Das ist einfach toll», sprach einer der fünf Männer für sich und seine vier Kameraden, die, als sie in Berlin angekommen waren, sich im Internet informiert hatten, wo sie in Berlin wohl radfahren könnten.
Damit das Training im Velodrom keine einmalige Aktion bleibt, will Dieter Stein für die fünf Syrer, die am liebsten mal aktiv bei einer Weltmeisterschaft dabei sein wollen, ein paar Stunden Training pro Woche organisieren.