Aigle (dpa) - Pat McQuaid, Präsident des Radsport-Weltverbandes UCI, hat Vorwürfe der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD zu Nachlässigkeiten und Versäumnissen im Anti-Doping-Kampf zurückgewiesen.
«Es ist unfair, auf die neue CERA-Nachweismethode zu verweisen, die der AFLD gerade erst zur Verfügung steht. Die AFLD nutzt dieselben Labore wie wir. Die Anzahl der überführten Fahrer wäre bei der diesjährigen Tour de France genauso hoch gewesen, hätten wir sie durchgeführt», meinte McQuaid.
Bei der vergangenen Tour de France war die französische Anti-Doping-Agentur nach dem Streit des Tour-Veranstalter ASO mit der UCI erstmals für die Dopingtests verantwortlich und überführte insgesamt sieben Fahrer. Bei Nachtests waren auch die Gerolsteiner Profis Stefan Schumacher (Nürtingen) und Bernhard Kohl (Österreich) positiv auf das EPO-Nachfolgeprodukt CERA getestet worden.
Die französische Behörde hatte durch ein neues Nachweisverfahren für Schlagzeilen gesorgt, durch das fünf Tour-Starter mit CERA überführt wurden. Nach einer Versöhnung zwischen ASO und UCI soll die AFLD 2009 wieder dem Weltverband die Federführung bei den Kontrollen überlassen. Ihr Präsident Pierre Bordry sprach schon von einem «Rückschritt im Anti-Doping-Kampf».