Der Keller, wo die Räder abgestellt waren, war am Samstagmorgen nahezu leer. Die Mountainbikes von Adelheid Morath, Felix Euteneuer und Heiko Gutmann waren weg. Auch eine Spezialanfertigung der Schweizerin Katrin Leumann und drei Räder von Downhillbikern wurden gestohlen. Die acht Mountainbikes werden insgesamt auf einen Wert von rund 60.000 Euro taxiert.

Die Pension, in der das Team Rothaus-Cube logierte, hatte den Sportlern verboten ihre Bikes auf die Zimmer zu nehmen. Eine Vorsichtsmaßnahme, die in Fahrerkreisen weit verbreitet ist. Man versicherte den Fahrern, der Skikeller wäre mit Bewegungsmelder und Videokamera gesichert. Die Diebe waren aber offensichtlich in der Lage die Sicherheitsvorrichtungen abzuschalten. Sie bohrten das Schloss zum Skikeller auf und entwendeten die Räder.

Möglicherweise ist dieser Räderklau ein Versicherungsfall, doch der „emotionale Verlust“, wie es Rothaus-Cube-Teamcoach Toni Uecker nannte, sei mit Geld nicht aufzuwiegen. Mountainbiker haben häufig eine besondere Beziehung zu ihren Arbeitsgeräten. „Mein Olympiabike, frag mich bitte nicht, wie es mir geht“, sagte Adelheid Morath, den Tränen nahe.

Die Polizei, so wurde auf Nachfrage mitgeteilt, hätte eine österreich-weite Fahndung ausgerufen. Allerdings erscheint es unwahrscheinlich, dass die Diebe noch in der Alpenrepublik sind. Nachdem der erste Schock verdaut war, wurden bei anderen Teams Bikes organisiert. Adelheid Morath wird das Weltcup-Finale auf dem Trainingsbike von Anja Gradl bestreiten. Heiko Gutmann und Felix Euteneuer sind auf den Rädern von Robert Gehbauer und Ralph Näf unterwegs.

Die gegenseitige Hilfe unter den Teams funktioniert. Das ist sehr erfreulich. Wir können nur tausend Dank sagen“, erklärte Teamchef Patrik Faller, der zum zweiten Mal in diesem Jahr einen Diebstahl verdauen muss. Im April waren in Winterthur die Räder von Adelheid Morath und Hanna Klein geklaut worden.