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10.07.2007 20:00
Rad-WM: Stuttgart vereinbart mit UCI-Präsident McQuaid und BDR-Präsident Scharping Anti-Doping-Paket

Stuttgart (rad-net) - Der Präsident des Radsport-Weltverbandes (UCI), Patrick McQuaid, und der Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), Rudolf Scharping, haben am Montag Abend mit Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster über konkrete Maßnahmen im Kampf gegen Doping bei der UCI Straßenrad-Weltmeisterschaft vom 25. bis 30. September in Stuttgart gesprochen. Begleitet wurde das Gespräch von der Bürgermeisterin für Kultur, Bildung und Sport, Dr. Susanne Eisenmann, dem WM-Cheforganisator der UCI, Philippe Chevalier, dem stellvertretenden Präsidenten des BDR, Harald Pfab, dem Geschäftsführer der in.stuttgart Veranstaltungsgesellschaft, Andreas Kroll, und dem Generalsekretär der Stuttgarter Rad-WM, Rolf Schneider.

Grundlagen des Gesprächs waren ein Positionspapier von OB Schuster und die Ergebnisse eines Gesprächs der Präsidenten McQuaid und Scharping mit Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble am gleichen Tag in Berlin. Dabei wurde bereits ein umfangreiches Paket beschlossen, das Doping rund um die WM nahezu unmöglich machen soll und die Sportlerinnen und Sportler, die gegen die Fairness und die Regeln verstoßen, mit empfindlichen persönlichen Konsequenzen belegt.

Zentraler Punkt des Anti-Doping-Pakets ist die Einsetzung einer Steuerungsgruppe, die aus Vertretern der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA), der UCI und des BDR bestehen wird. Bisher haben die einzelnen Organisationen und Verbände unabhängig voneinander nach Doping-Sündern gefahndet, so dass es vorkommen konnte, dass ein Sportler innerhalb kürzester Zeit von unterschiedlichen Kontrolleuren getestet wurde. Jetzt wird der Kampf gegen unfaire Mittel und dem damit verbundenen Betrug im Sport erstmals bei einer Sportart gebündelt. Die Steuerungsgruppe soll innerhalb der nächsten 14 Tage ihre Arbeit aufnehmen.

Zu den Aufgaben der neuen Gruppe gehören insbesondere intensivierte unangemeldete Trainingskontrollen in der Vor-WM-Phase und verstärkte Kontrollen unmittelbar vor und nach dem Wettkampf. Darüber hinaus werden die Blutprofile aller WM-Starter kontrolliert und bei Auffälligkeiten sofort die Kontrollen verstärkt. Die Verbände sagen zu, dass diese zusätzlichen Kontrollen nicht an den Finanzen scheitern werden.

Außerdem wird die UCI von allen Sportlerinnen und Sportlern aber auch von allen anderen Mitgliedern der nationalen Teams im Vorfeld der Stuttgarter Straßenrad-WM fordern, dass sie wie bei der Tour de France eine Anti-Dopingerklärung unterzeichnen. Diese sieht eine Verpflichtung auf den WADA-Code vor. Bei Verstößen verlangt die UCI von den Sportlerinnen und Sportlern eine Jahresgehalt Strafe. Dieses Geld fließt in den weiteren Anti-Doping-Kampf.

Darüber hinaus wird die UCI auch mit den Sponsoren sprechen mit dem Ziel, dass sich diese ebenfalls eindeutig gegenüber Doping-Sündern positionieren.

Der Kampf gegen das Doping soll auch in den Marketing-Aktivitäten rund um die WM in Stuttgart stärker als bisher geplant zum Ausdruck kommen. Ausgehend von der Aktion „Bleib sauber – live clean“, die auf Initiative des Bundes Deutscher Radfahrer und des Verbands Deutscher Radrennveranstalter gegründet wurde, wird es eine Initiative geben mit dem Ziel, die Forderung von sauberem Radsport von der Basis aus in den Spitzensport hinein zu tragen und langfristig zu etablierenund damit wieder für eine positive öffentliche Wahrnehmung zu sorgen.

OB Schuster: „Das Gespräch verlief in einer lösungsorientierten Atmosphäre. Es ist unser gemeinsames Ziel, mit einem Aktionsprogramm gegen Doping Maßstäbe zu setzen, an denen sich auch andere internationale Sportverbände künftig orientieren können. Dies ist nicht nur für das Image Stuttgarts als Europäische Sporthauptstadt wichtig, sondern auch für den Radsport insgesamt. Mit dem jetzt beschlossenen Paket muss jeder Sportler und jede Sportlerin, aber auch alle Betreuer und Team-Mitglieder damit rechnen, dass jeder Dopingversuch entdeckt wird.“

UCI-Präsident McQuaid und BDR-Präsident Scharping sagten zum Abschluss: „Die Gespräche mit Oberbürgermeister Dr. Schuster und der Stadt Stuttgart waren außerordentlich konstruktiv. Sie bestätigten das gemeinsame Ziel einer dopingfreien WM und die dazu erforderlichen gemeinsamen Schritte – auch auf der Grundlage der Gespräche mit Bundesinnenminister Dr. Schäuble.“

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