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Pat McQuaid glaubt neue dunkle Wolken über dem Radsport aufziehen zu sehen.
17.04.2007 15:02
Rad-Chef McQuaid: Fuentes wieder tätig

Madrid (dpa) - Der spanische Frauenarzt Eufemiano Fuentes, Auslöser des wohl größten Doping-Skandals im Radsport, soll seine illegale Tätigkeit wieder aufgenommen haben. Das behauptete der Präsident des Radsport-Weltverbandes (UCI), Pat McQuaid.

Dabei berief sich McQuaid auf Mitteilungen aus mehreren Profi-Teams. Der irische Radsport-Chef habe den spanischen Sportminister Jaime Lissavetzky eingeschaltet, berichtete der Internetanbieter «cyclingnews».

Die Ermittlungen gegen Fuentes, über die auch Jan Ullrich stolperte, waren von der spanischen Justiz eingestellt worden, weil das erst kürzlich in Spanien beschlossene Anti-Doping-Gesetz auf den Fall noch keine Anwendung finden konnte. Der Mediziner soll Spitzenfahrer, unter ihnen Ullrich, Giro-Gewinner Ivan Basso, Jörg Jaksche und Sportler anderer Sparten mit manipuliertem Blut und anderen Doping-Präparaten versorgt haben. Fuentes habe jetzt ein Alternativ-Mittel zum Blut-Doping-Medikament EPO neu im Angebot, das nicht nachzuweisen sei, hieß es.

Der des Dopings verdächtigte Ullrich muss derweil um seine neuen Werbeverträge bangen. Nachdem das österreichische Zweitliga-Rad-Team Volksbank schon vorsichtig Abstand von dem als Berater angekündigten Ex-Profi genommen hatte, plagen jetzt auch den Funktions-Kleidungs-Hersteller «X-Technology» Zweifel. Das Schweizer Unternehmen, bei dem der am 26. Februar zurückgetretene Tour-de-France-Sieger von 1997 die Forschung durch Praxis-Wissen unterstützen soll, startete eine Kundenbefragung auf seiner Homepage, ob Ullrich noch tragbar sei.

«Wir brauchen keine neue Doping-Affäre Fuentes. Wir müssen dagegen so hart wir können vorgehen», sagte UCI-Chef McQuaid, dessen Organisation selbst die Affäre Fuentes noch nicht erledigt hat. Gegen über 50 Profis lagen im vergangenen Frühjahr zum Teil erdrückende Indizien vor. Dennoch kam es noch zu keinem Sportgerichts-Prozess, die meisten der Verdächtigten fahren längst wieder.

Ullrich hatte das Pech, dass staatliche Ermittlungsbehörden gegen ihn vorgehen. Auf Initiative der Staatsanwaltschaft Bonn kam es im vorigen Monat zu einem positiven DNA-Abgleich mit bei Fuentes gefundenen Blutbeuteln. Sie waren Ullrich zugerechnet worden. Der Abgleich bewies, dass die Codenamen «Jan», »Nummer 1» und «Rudys Sohn» unter Anspielung auf seinen Betreuer Rudy Pevenage zutrafen. Der inzwischen zurückgetretene Ullrich muss mit einem Betrugs-Prozess und einem Verfahren wegen Falschaussage rechnen.


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