Stuttgart (dpa) - Radprofi Stefan Schumacher hat auf dem Weg zu seinem Doping-Geständnis von psychologischer Hilfe profitiert. «Das hat sicher dazu geführt, dass ich dazu in der Lage bin, so offen darüber zu sprechen», sagte er der Nachrichtenagentur dpa.
2010 habe er mit Besuchen bei einem Coach angefangen. «Was mir geholfen hat, war, dass mir jemand einen Spiegel vorhält, ohne mich zu verurteilen», berichtete der 32-Jährige.
Im März, kurz vor dem Auftakt des Betrugsprozesses gegen ihn, der vor eineinhalb Wochen mit einem Freispruch endete, hatte Schumacher in Interviews Doping nach jahrelangem Leugnen gestanden. Seine Familie habe nichts über seine Vergehen gewusst. «Ich habe denen einfach dummes Zeug erzählt um sie zu beschwichtigen. Ich hatte teilweise Medikamente zu Hause, Injektionen. Ich habe immer gesagt, dass seien Vitamine und Aminosäuren, erlaubte Mittel, aber kein Doping», erzählte Schumacher in der Sendung «Nachtcafé» des SWR.
Für seinen Umgang mit den Folgen seiner Dopingverstöße habe seine Familie aber eine wichtige Rolle gespielt. «Mein Umfeld, meine Familie und meine engsten Freunde haben mich anfangs gestützt, sonst wäre ich wohl in den Abgrund gefallen und ich weiß nicht, wo ich heute wäre. Für mich war auch sehr wichtig mit einem Mentalcoach oder Therapeuten zusammen zu arbeiten. Der hat mir sehr geholfen», sagte der Nürtinger.