München (dpa) - Der neue Tour-de-France-Direktor Christian Prudhomme will den Kampf gegen Doping konsequent fortsetzen und das «kranke System» der früheren Jahre stürzen.
«Was am vergangenen Freitag vor dem Start passiert ist mit den Ausschlüssen prominenter Fahrer wie Ullrich oder Basso, das würde ich nicht unbedingt als Schwarzen Freitag bezeichnen. Sondern als Tag der großen Hoffnung. Denn das ist genau der Weg, den wir jetzt gehen müssen», meinte der 45 Jahre alte Franzose in einem Interview der «Süddeutschen Zeitung».
T-Mobile habe mit der Suspendierung seiner Stars «großartige Courage» gezeigt. «So eine harte Entscheidung wie im Fall Jan Ullrich zu treffen, zeugt von großer Kraft. Das war wunderbar», meinte der Tour-Chef, der selbst nie Radprofi gewesen ist.
Prudhomme forderte zugleich die Sponsoren der Fahrer auf, mehr Einfluss zu nehmen. Ein Sponsor könne «nicht sagen: Hier ist das Geld, bitte sehr, nun macht mal schön, mit dem Rest habe ich nichts zu tun. Man muss die Macht des Geldes jetzt für die richtige Sache einsetzen.»
Deutschland habe den Radsport immer sehr geliebt, Jan Ullrich sei bisher ihr einziger Sieger gewesen. «Deshalb wird dem Land nun niemand den Vorwurf machen, es sei naiv», meinte Prudhomme. Ganz ohne Frage werde der Fall Jan Ullrich in Deutschland vielen die Augen öffnen. Prudhomme: «Aber auch das ist eine Chance.»