Hagen (rad-net) - Philipp Walsleben ist Radsportler des Monates Dezember. Bei der Wahl des Bund Deutscher Radfahrer durch die Besucher von rad-net setzte sich der 20-Jährige mit 48,7 Prozent der Stimmen deutlich vor den Radballern Christian Heß und Thomas Abel mit 21,3 Prozent und Bahn-Kollege Roger Kluge mit 11,3 Prozent der Stimmen durch. Für Walsleben ist es der zweite Wahlerfolg in Folge: Bereits im November hatte sich der U23-Fahrer durchgesetzt.
Entsprechend überrascht war der in diesem Jahr für das Team Palmans Cras fahrende Geländespezialist: „Das hätte ich nie gedacht, dass ich mich gegen die beiden Radballer und Roger Kluge durchsetzen könnte. Kluge hat auf der Bahn ja auch einen Weltcup gewonnen. Aber das zeigt, dass unsere Leistung Beachtung findet und der Cross hoch im Kurs steht“, so Walsleben gegenüber rad-net. Nachdem Walsleben, der sich bei einem Sturz nach Weihnachten das lädierte Schlüsselbein erneut verletzt hatte, sicherheitshalber schon bei den Deutschen Crossmeisterschaften in Herford auf einen Start verzichtet hatte, verzichtete er auch am Sonntag auf einen Einsatz beim Weltcup in Lievin. „Das Rennen war noch zu früh, es wäre zu risikoreich gewesen, da zu starten. Außerdem wäre das schmerzfrei gar nicht möglich gewesen.“
Insgesamt ist der zweifache Radsportler des Monats mit dem Heilungsprozess aber zufrieden. „Es wächst alles wieder zusammen. Ich kann seit eineinhalb Wochen schon wieder auf der Straße trainieren. Das geht schmerzfrei und macht auch keine Probleme“, so der U23-Fahrer aus Kleinmachnow. Nach seiner Cross-Bilanz dieses Winters, unter anderem gewann Walsleben den Weltcup in Mailand und das Rennen am Bornheimer Hang in Frankfurt, gehört der 20-Jährige sogar in Belgien schon zu den Stars. „Die Resonanz ist mittlerweile ganz schön groß. Das macht einen schon ein bisschen stolz. Sogar die überregionalen Sportnachrichten berichten regelmäßig über mich und den Heilungsprozess des Schlüsselbeins“, erzählt Walsleben.
Trotz der Verletzung - abgeschrieben hat Walsleben seine Chancen für die Weltmeisterschaften in Treviso noch nicht: „Ich will versuchen, die Verletzung so gut wie möglich zu kompensieren und so viel wie möglich trainieren. Mir fehlt jetzt natürlich der Vergleich zu den anderen, daher ist eine Prognose schwer. Aber ich bin optimistisch und stecke den Kopf nicht in den Sand. Mal schauen. Eine Platzierung in den Top-Fünf sollte schon drin sein“, so Walsleben im Gespräch mit rad-net.
Zumindest einen Test wird er vor den Weltmeisterschaften aber noch fahren. Bis Freitag steht Training in Berlin und Kleinmachnow auf dem Plan, dann geht‘s zum Weltcup ins niederländische Hoogerheide und von dort noch am Renntag nach Freiburg. Am Montag folgt dann gleich aus Baden die Anreise nach Italien. „Da werden wir uns dann die Strecke ansehen, etwas Kompensationstraining einbauen - und ich werde natürlich weiter mein Schlüsselbein pfegen“, so Walsleben.
So haben Sie gewählt:
Philipp Walsleben (Heinz Von Heiden Focus): 48,7 Prozent
Christian Heß/Thomas Abel (RV Mainz-Hechtsheim): 21,3 Prozent
Roger Kluge (RK Endspurt 09 Cottbus/Track Team FOCUS): 11,3 Prozent
Stefan Nimke (PSV Schwerin/Track Team rad-net.de): 10,4 Prozent
Christin Muche (Track Team rad-net.de): 8,3 Prozent
Philipp Walsleben