Kleinmachnow (rad-net) - Philipp Walsleben hat mit sofortiger Wirkung seine Karriere als Cross-Spezialist beendet. Dies teilten Walsleben und sein Team Beobank-Conrendon jetzt mit. «Über diese Entscheidung habe ich schon lange nachgedacht», so der 30-Jährige.
«Ich habe beschlossen, dass es für mich Zeit wird, mich nach neuen Aufgaben und Herausforderungen umzusehen», schreibt Walsleben auf seiner Facebook-Seite.
«Letzte Saison spielte ich schon mit dem Gedanken, aufzuhören, aber ein guter Sommer und neuer Mut brachten mich dazu, es noch einmal zu versuchen. Ohne Erfolg. Nach der Europameisterschaft begann sich die Mühle in meinem Kopf zu drehen und am Montag nach Gavere traf ich die Entscheidung», wird Walsleben in der Team-Mitteilung zitiert. Das Superprestige-Rennen im belgischen Gavere war also das letzte Rennen des 30-Jährigen, weswegen er beim Cross-Weltcup in Zeven in Niedersachsen nicht mehr an den Start gegangen war.
Walsleben war eines der größten deutschen Cross-Talente: er wurde U23-Weltmeister, Gesamtzweiter im Weltcup und feierte etliche weitere Siege und Deutsche Meistertitel. Nachdem es in den letzten Jahren nicht mehr so rund für den gebürtigen Kleinmachnower lief, sei er «an einem Punkt angekommen, an dem ich glaube, mich nicht weiter enwickeln zu können. Außerdem ist die junge Konkurrenz extrem stark, wodurch ich meiner Einschätzung nach nicht mehr wirklich die Chance haben werde, die Ergebnisse einzufahren die ich möchte», so Walsleben.
«Mit gutem Gewissen kann ich sagen, dass ich in den letzten Jahren versucht habe, sowohl körperlich als auch mental das Beste aus mir herauszuholen. All das ist für mich persönlich nur möglich, wenn ich weiß, dass es sich lohnen kann und wenn die Mühen ab und zu mit guten Ergebnissen belohnt werden. In meinen Augen war das nicht der Fall. Leider eignet sich Crosssport auf dem höchsten Niveau nicht dazu, einfach meinen Vertrag auslaufen zu lassen und irgendwie weiter zu machen. Sowohl mich als auch mein Team hätte das nur unzufrieden gemacht», sagt Philipp Walsleben, der eigentlich bis Ende 2018 beim Team Beobank-Corendon noch einen Vertrag gehabt hätte.
Ganz vom Radsport verabschieden möchte sich Philipp Walsleben aber noch nicht: «Wie bereits auf einigen Seiten geschrieben wurde, würde ich unglaublich gern noch einmal voll in den Straßenradsport einsteigen. An dieser Option arbeite ich gerade, bin mir aber der Tatsache bewusst, dass es für die Saison 2018 schon sehr spät ist.»