Peking (dpa) - Die spanischen Radprofis sind bei den Olympischen Spielen in Peking vor dem Start des Straßenrennens im Doping-Kontroll-Stress. Tour-de-France-Gewinner Carlos Sastre, Topfavorit Alejandro Valverde, der Gewinner des Grünen Tour-Trikots, Oscar Freire, und Samuel Sanchez wurden schon zum zweiten Mal innerhalb von fünf Tagen einer kombinierten Blut- und Urin-Kontrolle unterzogen. Das meldete die spanische Zeitung «AS». Die Kontrolleure hätten die vier im olympischen Dorf getestet.
Der fünfte spanische Olympia-Starter, Alberto Contador, der im Vorjahr die Tour gewann und diesmal wegen der Doping-Verwicklungen seines Astana-Teams in den Jahren 2006 und 2007 nicht in Frankreich starten durfte, wird erst am Freitag in der Olympia-Stadt erwartet. Contador und Valverde stehen in Verdacht, mit dem spanischen Doping-Doktor Eufemiano Fuentes zusammengearbeitet zu haben. Bis zum Donnerstagabend seien die deutschen Starter, außer der deutsche Doppelmeister Fabian Wegmann (Freiburg), in Peking einmal kontrolliert worden, bestätigte Teamleiter Hans-Michael Holczer.
«Heute früh wurden aber meines Wissens alle Peking-Starter komplett getestet», berichtete der Team-Chef des Gerolsteiner-Teams, der sich bei der bisher erfolglosen Sponsoren-Suche für 2009 eine letzte Frist bis 1. September setzte. «Die Zeit läuft davon. Jetzt ist es nur noch etwas für schnell Entschlossene», sagte Holczer in Peking. Die Chance, einen Nachfolger für den Mineralwasser-Hersteller Gerolsteiner als Geldgeber zu finden, tendiert nach Experten-Meinungen nahe Null.
Die Topfahrer des Teams, der zweifache Tour-Etappengewinner und Träger des Gelben Trikots, Stefan Schumacher (Nürtingen), der Tour- Dritte und «Bergkönig» Bernhard Kohl (Österreich), Markus Fothen (Kaarst), Wegmann und Robert Förster (Markkleeberg) sind schon in konkreten Verhandlungen mit anderen Teams. Besonders interessiert zeigte sich schon während der Frankreich-Rundfahrt Milram. «Aber noch keiner hat bisher woanders unterschrieben», sagte Holczer.
Der WM-Dritte Schumacher hätte ohnehin mit ihm noch einen Vertrag bis 2009, meinte Holczer. «Falls ich nichts mehr finde, müsste der dann aufgelöst werden», meinte der Team-Manager aus Herrenberg.