Greenville (rad-net) - Mit 15 Medaillen haben die deutschen Paracycler bei der Straßen-Weltmeisterschaft in Greenville (South Carolina) den zweiten Platz in der Nationenwertung belegt. Gastgeber USA kam auf den ersten Rang, Italien wurde Dritter.
Am vierten und letzten Tag der Titelkämpfe standen für acht deutsche Athleten die abschließenden Straßenrennen an. Die Bilanz des Tages: Sechs weitere Medaillen, darunter dreimal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze. Am Labour Day waren aufgrund des Feiertages zahlreiche Zuschauer an der Strecke, um die Athleten anzufeuern.
Zum Abschluss siegten am Montag Christiane Reppe, Andrea Eskau, Pierre Senska und Hans-Peter Durst. Für den Dortmunder Durst war der Sieg im T2-Straßenrennen der zweite Weltmeister-Titel bei den diesjährigen Wettbewerben, nachdem er bereits im Zeitfahren gewonnen hatte. Der Routinier setzte sich im Zielsprint vor David Stone aus Großbritannien und Giorgio Farroni aus Italien durch.
«Ein erfüllter Traum», sagte Hans-Peter Durst nach dem «spannenden und kraftraubenden Rennen» über seinen Doppel-Erfolg. «Es wird noch einige Zeit dauern, bis ich diese Zeit hier in den USA wirklich realisiert haben werde - eine wunderbare WM mit enthusiastischem Publikum entlang der Strecke, im Kreis meiner erfolgreichen Kollegen und Kolleginnen aus dem DBS Team Germany und vielen sehr netten Begebenheiten», zog der 56-Jährige eine rundum positive Bilanz.
Einen deutschen Doppelsieg gab es im Straßenrennen der C1 über 61,2 Kilometer: Der Berliner Pierre Senska holte im Sprintfinale Gold und verwies bei seinem zweiten WM-Straßentitel nach 2009 Zeitfahrweltmeister Michael Teuber auf den Silberrang. Dritter wurde der Niederländer Arnoud Nijhuis.
Im Rennen der C3 gewann Steffen Warias aus Tübingen den Sprint des Hauptfeldes und durfte sich die Silbermedaillie umhängen. Der Ire Eoghan Clifford feierte einen Solosieg. Im Tandem-Rennen der Männer sprintete das deutsche Duo Timo Kleinwächter/Erik Mohs im Fotofinish der auf den achten Platz. Der Sieg ging an Spanien vor Frankreich und den Niederlanden.
Für die ehemalige Schwimmerin Christiane Reppe war es der erste Weltmeistertitel im Radsport. Nach Zeitfahr-Bronze fuhr die Handbikerin im Straßenrennen der Klasse H4 in 1:37:47 Stunde drei Sekunden vor der Russin Swetlana Moschkowitsch ins Ziel. Bronze ging an die Südkoreanerin Doyeon Lee (+2:26 Minuten).
Andrea Eskau fuhr - wie Durst - zum Doppel-Erfolg: In der Klasse H5 sprintete die dreimalige Paralympics-Gewinnerin in 1:39:54 Stunde als Siegerin ins Ziel und schlug dabei knapp die Niederländerin Laura De Vaan. Zuvor hatte sie schon im Zeitfahren die schnellste Zeit herausgefahren. Eskaus Teamkollegin Dorothee Vieth holte mit zwei Sekunden Rückstand Bronze.
Silber gewann im Rennen der Klasse H4 Vico Merklein, der in 1:38:08 Stunde hinter dem Franzosen Joël Jeannot und vor dem Polen Arkadiusz Skrzypinski ins Ziel fuhr. Bernd Jeffré und Patrick Gabriel belegten die Plätze sechs und acht.
Nach ihrem vierten Platz im Zeitfahren konnte sich Jana Majunke doch noch eine Medaille sichern. Im T2-Rennen kam sie hinter der Siegerin Carol Cooke aus Australien und der US-Amerikanerin Jill Walsh auf den dritten Platz und trug so zum erfolgreichen Abschneiden des deutschen Teams in der Nationenwertung bei.
«Wir sind äußerst zufrieden mit dem Abschneiden unserer Sportler. Siebenmal Gold ist wirklich über den Erwartungen, aber auch alle anderen Leistungen waren hervorragend», sagte Bundestrainer Patrick Kromer. «Neben den Platzierungen haben wir auch viele Punkte für Rio 2016 sammeln können. Wir sind somit voll im Plan.»
Paracycling-WM: Hans-Peter Durst und Andrea Eskau holen Gold im Zeitfahren
WM in Greenville: Paracycler Teuber gewinnt Goldmedaille