Offenburg (rad-net) - Olympiasiegerin Sabine Spitz musste beim zweiten Weltcup der Mountainbiker in Offenburg mit Rang acht vorlieb nehmen. Beim Solo-Sieg der Chinesin Ren Chengyuan 49 Sekunden vor der Spanierin Margarita Fulana hatte sie bei ihrem «Heimspiel» keine Chance. Spitz hatte im Ziel nach 31,7 Kilometern 4:06 Minuten auf Rang Chenggyuan verloren. Zum Weltcup-Auftakt in Kapstadt war Sabine Spitz über Platz elf nicht hinaus gekommen. Auf Rang fünf verteidigte jedoch ihre Kollegin im Central Ghost Pro Team, Elisabeth Osl aus Österreich, die Weltcup-Führung.
«Natürlich bin ich enttäuscht. Ich hatte mir gerade vor heimischem Publikum mehr vorgenommen, aber ich habe den Gesamt-Weltcup noch nicht abgeschrieben. Im Moment habe ich einfach noch nicht das Leistungsniveau der Spitzenfahrerinnen», sagte Sabine Spitz, die vor rund 10.000 Zuschauern schon in der ersten Runde konditionelle Schwierigkeiten hatte. Im März hatten Infektionen die Goldmedaillen-Gewinnerin von Peking in der Saison-Vorbereitung zurückgeworfen.
Die Chinesin Chengyuan Ren, die in Südafrika nicht am Start gewesen war und aus einer hinteren Startposition ins Rennen musste, rollte das Feld von hinten auf. In der letzten Runde erreichte sie die lange führende spanische Weltmeisterin Marga Fullana und holte sich in 1:49:56 Stunden mit 49 Sekunden Vorsprung ihren dritten Weltcupsieg. Auf Rang drei kam die Norwegerin Lene Byberg mit 1:24 Minuten Differenz ins Ziel.
Zweitbeste Deutsche hinter Spitz, war deren Teamkollegin Anja Gradl aus Kastl, die mit 7:58 Minuten Rückstand 23. wurde. Adelheid Morath (8:28 Minuten zurück) und Hanna Klein (9:28 Minuten zurück) rollten als 24. und 27. über die Ziellinie.
Das von Spitz angekündigte Treffen mit Verbands-Präsident Rudolf Scharping ist wegen beruflicher Verpflichtungen des Ex-Politikers verschoben worden. Beide telefonierten aber, verabredeten ein baldiges Gespräch. Außerdem nahm Spitz das Angebot an, künftig im neuen Athleten-Beirat des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) zu sitzen. Vor der Präsidiumswahl, auf der Scharping im Amt als BDR-Chef bestätigt worden war, gehörte Sabine Spitz zu den heftigsten Kritikern des ehemaligen Verteidigungsministers. «Für den BDR ist es Neuland, dass Athleten Anspruch haben, angehört zu werden. Das ist ein positives Zeichen», sagte die Olympiasiegerin zu ihrem künftigen Mitsprache-Recht im Verband.