Como (dpa) - Olympiasieger Paolo Bettini aus Italien hat zum dritten Mal hintereinander den Weltcup im Straßenradsport gewonnen. Der Italiener verteidigte zum Abschluss der Serie bei der 98. Lombardei-Rundfahrt über 246 km von Mendrisio nach Como seine 13 Punkte Vorsprung.
Zweiter wurde Bettinis Landsmann Davide Rebellin vom Team Gerolsteiner. Der Tageserfolg ging an Giro-Sieger Damiano Cunego (Italien) vor Michael Boogerd (Niederlande) und Ivan Basso (Italien). Die Plätze vier und fünf belegten die T-Mobile-Fahrer Cadel Evans (Australien), der sein letztes Rennen im Magenta-Trikot absolvierte, und Daniele Nardello (Italien). Dieses Quintett bildete eine fünf Fahrer starke Spitzengruppe und machte den Sieg unter sich aus. Den Mannschafts-Weltcup gewann das Bonner T-Mobile-Team.
Bettini hatte die Spitzenposition in dieser zehn Rennen umfassenden Serie erst vor einer Woche bei Paris-Tours von Rebellin übernommen. Beide gehörten zur Verfolgergruppe und überquerten gemeinsam das Ziel. «Ich brauche nur an Rebellin dranzubleiben», hatte sich der Olympiasieger für das spannende Abschluss-Duell im Vorteil gesehen. Allerdings war er auch skeptisch: «Der Kurs liegt mir gar nicht.»
Der Versuch von Gerolsteiner, etwa 50 km vor dem Ziel Bettini abzuhängen, schlug fehl. Rebellin hatte an der dritten von insgesamt fünf Bergwertungen zwar 20 Sekunden Vorsprung, auf der Abfahrt konnte Bettini aber den Rückstand wieder wettmachen. «Der dritte Weltcupsieg war eine große Herausforderung für mich, denn das hat bisher niemand geschafft», sagte Bettini. Bei diesem dritten Erfolg nach 2002 und 2003 blieb er bei den Weltcup-Rennen allerdings ohne Sieg und schaffte mit drei zweiten Plätzen seine besten Resultate. Rebellin hatte das vierte und fünfte Rennen gewonnen, fuhr dann aber im zweiten Teil der Serie nicht mehr so stark.
Bettini geht mit seinen drei Erfolgen für immer als alleiniger Rekordhalter in die 16 Jahre bestehende Weltcup-Geschichte ein. Der seit 1989 bestehende Wettbewerb, den auch die Deutschen Olaf Ludwig im Jahr 1992 und der nach einem Leitersturz außer Gefecht gesetzte Erik Zabel (Unna) vom T-Mobile-Team im Jahr 2000 gewonnen hatten, erlebte dieses Jahr seine letzte Auflage. Er weicht im nächsten Jahr der durch den Weltverband UCI ins Leben gerufenen ProTour. Dazu sollen die Tour de France, der Giro d'Italia und die Vuelta sowie die zehn Weltcuprennen gehören.