Peking (dpa) - Mit großem Respekt vor der Strecke, die auch entlang der Großen Mauer führt, nehmen die deutschen Straßen-Radrennfahrer am Samstag in Peking die olympischen Rennen auf. «Das ist ein extrem selektiver Kurs für ein Tagesrennen», sagte der zweifache Tour-Etappengewinner Stefan Schumacher (Nürtingen) nach dem Training am Montag. Gerolsteiner-Teamchef Hans-Michael Holczer, der in China zur Sportlichen Leitung der deutschen Mannschaft gehört, fällte ein noch härteres Urteil als der WM-Dritte: «Die Strecke ist hinterhältig schwer.»
Der erste Test auf dem Olympia-Kurs begann für die deutsche Crew mit einer morgendlichen Überraschung: Wegen einer unangemeldeten Doping-Kontrolle musste sie ihren Start kurzfristig verschieben. Dann aber konnten Schumacher, der Pulheimer Gerald Ciolek, Jens Voigt aus Berlin und Fabian Wegmann (Freiburg) die Strecke auf ihren Renngeräten in Augenschein nehmen und gleichzeitig einen Wetter-Check absolvieren.
«Das Klima ist extrem. Ich hoffe, dass es nicht gar so schlimm wird. Aber in meinen schlimmsten Albträumen hatte ich es so befürchtet», sagte Schumacher angesichts hoher Temperaturen und drückender Schwüle. Das mögliche Witterungs-Handicap und die Art der Strecke ließen den spurtstarken Ciolek zu einer wenig positiven Einschätzung kommen: «Das ist keine Runde, auf der Sprinter Ambitionen entwickeln können.»
Dagegen hatte Schumacher schon nach der Tour von seiner «tollen Form» geschwärmt, die er konservieren wollte. Nach der Trainings-Premiere auf dem Olympia-Kurs ist der Schwabe trotz erwarteter Unbilden zuversichtlich: «Mir liegt die Strecke. Sie ist zwar schwer, aber im Bereich des Machbaren.»