Fort William, Großbritannien (rad-net) - Nina Göhl aus Freiburg gewann nach 37,3 Kilometern überraschend den
vierten Lauf zum MTB-Weltcup. Die 22-Jährige siegte in 2:04:18
Stunden mit 1.11 Minuten Vorsprung auf die kanadische
Silbermedaillengewinnerin von Athen, Marie-Helene Premont. Dritte
wurde die Russin Irina Kalentieva 2:20 Minuten zurück.
„Ich kann es noch gar nicht realisieren“, strahlte Nina Göhl aus
einem dreckverschmierten Gesicht. Sie hatte gemeinsam mit Irina
Kalentieva auf den Plätzen Drei und Vier gelegen, als sich zur Mitte
des Rennens die Ereignisse überschlugen. Zuerst hatte
Olympiasiegerin Gunn-Rita Dahle (Norwegen) in Führung liegend einen
Reifendefekt und fiel zurück. Premont übernahm die Führung, 35
Sekunden vor Kalentieva und Göhl. Dann hatte Kalentieva einen
Kettenklemmer. Sie verlor Zeit und Rhythmus. Nina Göhl dagegen wurde
immer stärker. „Ich habe am Berg gesehen, dass ich stärker bin als
Premont. Ich weiß auch nicht, es ging einfach super gut“. Zu Beginn
der vierten und letzten Runde schloss sie auf und auf dem langen Weg
zum höchsten Punkt konnte sie sich absetzen. Göhl bezeichnet den Kurs
in den schottischen Highlands als ihre Lieblingsstrecke.
Nina Göhl ist die erste deutsche Weltcup-Siegerin seit Sabine Spitz 2002 in Vancouver. Die Deutsche Vizemeisterin gilt als Nachfolgerin von Spitz, die mit den kühlen Temperaturen nicht zurecht kam aber trotzdem mit 4.12 Minuten Rückstand Sechste wurde.