Waregem (rad-net/dpa) - Dylan van Baarle hat den Frühjahrsklassiker Dwars door Vlaanderen (Quer durch Flandern) für sich entschieden. Der 28 Jahre alte Niederländer vom Team Ineos Grenadiers setzte sich nach 184,1 Kilometern von Roeselare nach Waregem durch und folgt damit auf den Niederländer Mathieu van der Poel, der das Rennen 2019 für sich entschieden hatte. Im Vorjahr war das Rennen wegen der Corona-Pandemie ausgefallen und nicht nachgeholt worden.
Zunächst wurden keine Ausreißer fahren gelassen. Erst bei einem weitereren Angriff von Ethan Hayter (Ineos Grenadiers) konnten sich er sowie Florian Vermeersch (Lotto-Soudal) und Jelle Wallays (Cofidis) absetzen. Auf dem Knokteberg, dem vierten Anstieg rund 70 Kilometer vor dem Ziel, musste Vermeersch jedoch seine beiden Mitstreiter ziehen lassen. Zehn Kilometer später waren aber auch sie am Taaienberg vom Peloton wieder eingeholt worden.
Dort konnte sich Dylan Teuns (Bahrain-Victorious) etwas absetzen und bekam Gesellschaft von sechs Fahrern, darunter der spätere Sieger. Van Baarle fuhr am nächsten Berg Ten Houte davon und hatte von da an noch rund 50 Kilometer als Solist vor sich. Der Niederländer hatte nie viel mehr als 30 Sekunden Vorsprung und profitierte davon, dass sich die Verfolger nicht einig waren. Immer wieder griffen Fahrer an, darunter auch Nils Politt (Bora-hansgrohe), um den Sprung nach vorne zu schaffen, doch Van Baarle verteidigte seinen Spitzenposition.
Mit 26 Sekunden Vorsprung überquerte Dylan van Baarle den Zielstrich vor den Verfolgern, zu denen 500 Meter vor dem Ziel ein Teil des Hauptfeldes aufgeschlossen hatte und die um Platz zwei sprinteten. Christophe Laporte (Cofidis) entging aber dem Sprint, indem er unter der Flamme Rouge aus der ehemaligen Verfolgergruppe angriff und sich knapp vor dem Peloton ins Ziel rettete. Tim Merlier (Alpecin-Fenix) wurde Dritter.
Nach einer Quarantäne wieder am Start war das deutsche Team Bora-hansgrohe. Wie der Rennstall aus dem oberbayerischen Raubling mitgeteilt hatte, wurde die Mannschaft um Topsprinter Pascal Ackermann und Klassikerspezialist Nils Politt von der verhängten Corona-Quarantäne in Belgien befreit. «Das war für uns, aber auch für viele andere, die involviert waren, eine schwierige Situation», sagte Team-Manager Ralph Denk.