Nürburg (rad-net) - Mit seinen Extremen setzt Rad&Run am Ring weiterhin Akzente: Für das 24-Stunden-Rennen in der „Grünen Hölle“ der Nordschleife des Nürburgrings werden in diesem Jahr nach Angaben der Veranstalter rund 2500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet, dazu kommen rund 370 Teilnehmer, die die 24 Stunden auf dem Mountainbike fahren wollen. „Damit bauen wir unsere Zahlen weiter aus“, so Hanns-Martin Fraas, Organisationsleiter der Veranstaltung zwei Wochen vor der Veranstaltung. Wer es nicht ganz so extrem haben will, kann aber auch über kürzere Distanzen mitmachen. „Wir nehmen in allen Disziplinen noch Meldungen entgegen“, so Fraas. Mit den 24-Stunden, Jedermannrennen, Radtourenfahren und Radmarathon sowie dem Nürburgringlauf gibt‘s am 23. und 24. August gleich eine ganze Sammlung an Herausforderungen.
Damit etabliert sich die Veranstaltung weiter auf höchstem Niveau. „Es gibt derzeit zwei Tendenzen“, hat Achim Schmidt, Sportwissenschaftler an der Sporthochschule Köln festgestellt. „Einmal der Tendenz zum ungesunden Leben. Und dann die Tendenz zu mehr Fitness, zu neuen Reizen. Die Tendenz, Grenzen zu überschreiten.“ Herausforderungen wie die Rennen im Rahmen von Rad&Run am Ring und ihre Resonanz seien Beispiele für diesen sportlichen Trend.
Für Joey Kelly, Musiker und Extremsportler mit Erfahrungen auf allen Erdteilen bleiben der Rad&Run am Ring und die Nordschleife speziell. „Ich habe den Lauf schon gemacht, ich bin schon mit dem Rad mehrfach dabei gewesen und ich bin die Nordschleife auch schon mit dem Auto gefahren. Ich kann sagen, ich kenne die Nordschleife wahrscheinlich mittlerweile blind, kenne jede Kurve, aber die Nordschleife ist trotzdem jedes Mal anders“, so Kelly. Insbesondere auf zwei Rädern ist die Veranstaltung auch für ihn noch immer eine besondere Herausforderung: „Mit dem Rad ist es brutal hart, oben gibt es eine Stelle, wenn man da kein drittes Blatt hat, dann ist es extrem“, so Kelly. „Dazu die Stimmung, das ist einfach eine Veranstaltung, die in dieser Form einmalig ist mit so vielen Facetten“, so der Ausdauerprofi.
Äußerst professionell gehen die Top-Teams erneut die Herausforderung von Rad&Run am Ring an. Markus Zingen, Teamchef der zuletzt zweifach siegreichen Mannschaft Physiodom, unterstrich die Ambitionen seiner Mannschaft, warnte aber gleichzeitig vor Überheblichkeit: „Klar wollen wir auf jeden Fall wieder gewinnen, wir werden das Rennen aber auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen. Die Herausforderung wächst, die Konkurrenz wird auch immer enger. Außerdem haben wir im vergangenen Jahr bei unserer zweiten Mannschaft gesehen, wie schnell zum Beispiel ein Defekt alles durcheinander werfen kann“, so Zingen. Mit der Siegerdistanz von 34 Runden sieht der Teamchef die Grenzen weitgehend ausgereizt. „Viel mehr wird wohl nicht gehen, allein durch die Länge der Runde.“
Eine spezielle Herausforderung wartet auch auch die Mountainbiker bei Rad&Run am Ring. Im Rahmen des 24-Stunden-Rennens freut sich Willi Schüller vom RC Herschbroich, Organisationsleiter für den Bereich Mountainbike, schon jetzt auf die Reaktion der Teilnehmer. „Die kleinen knackigen Trails, die kosten richtig Kraft, die ziehen den Teilnehmern den Saft aus den Beinen, aber wenn man nachts mal die Stimmung erlebt, die Fahrer, wie sie die Strecke erleben, dann macht es einfach Spaß, dann macht es Freude“, so Schüller.
Wichtiger Bestandteil der Veranstaltung auf der Nordschleife bleiben die Jedermannrennen, die in diesem Jahr Teil des neuen German Cycling Cup sind. „In dieser Serie sind neun der namhaftesten Jedermannrennen in Deutschland zusammengefasst“, erklärt Fraas. „Neben einigen Flachetappen bieten wir auf dem Ring sozusagen das Bergrennen“, sagt Fraas, der für die Rennen zwischen 1000 und 1100 Teilnehmer erwartet.
Neu ist in diesem Jahr der Super-Cup des Bund Deutscher Radfahrer, der erstmals auf dem Nürburgring Station macht. „Damit sind wir eine von vier Veranstaltungen bundesweit“, so Fraas. Beim Super-Cup, der aus organisatorischen Gründen von Samstag auf Sonntag verschoben wird, geht es mit Massenstart schon um 6 Uhr auf die Strecke. „Dann sind erst eine Runde durch die Nordschleife, dann 84 Kilometer auf schönen Eifelsträßchen zu fahren“, erklärt Fraas. „Und als Höhepunkt kehren sie dann nochmals für fünf Runden auf die Nordschleife zurück.
Komplettiert wird Rad&Run am Ring durch eine umfangreiche Messe und ein großes Rahmenprogramm. „Erwarten ja nicht nur die Sportler, sondern etwa pro Teilnehmer noch einen Begleiter oder Betreuer oder Freund“, so Hanns-Martin Fraas. „Damit kommen wir sicherlich auch in diesem Jahr wieder auf über 20.000 Menschen auf dem Nürburgring.“ Für Dr. Walter Karfitz, Hauptgeschäftsführer der Nürburgring GmbH einer der Höhepunkte der Saison: „Der Nürburgring ist nicht nur Motorsport und das soll auch so bleiben.“
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