Cottbus (rad-net) - Ab dieser Saison herrscht in der U23 Funkstille. Das ist die vielleicht spannendste Regeländerung des Weltradsportverbandes UCI zur neuen Saison. Auch in der Bundesliga, die am Ostermontag mit der Fernfahrt Cottbus-Görlitz-Cottbus beginnt, müssen sich die Akteure der U23 jetzt mit der neuen Regelung zurechtfinden. Die UCI will durch das Funkverbot, das vor drei Jahren bereits für die Junioren eingeführt worden ist, die Eigenständigkeit der Fahrer fördern und ein Übermaß an Taktik unterbinden.
Eine Regelung, die bei Bundestrainer Patrick Moster große Zustimmung findet: „Eine sehr gute Entscheidung. Damit werden die Rennen wieder offener und spontaner. Die Fahrer werden zu eigenverantwortlichem Handeln gezwungen“, so Moster gegenüber rad-net. Einige Mannschaften haben sich schon der vergangenen Saison gezielt auf die Neuerung vorbereitet: „Wir haben in den letzten Rennen sehr viel Wert darauf gelegt, dass wir uns im Feld finden und nah beieinander bleiben, damit die Fahrer kommunizieren können“, so Jens Lang, Sportlicher Leiter des Thüringer Energie-Teams, das im Vorjahr die Bundesliga gewonnen hat.
Grundsätzlich werde sich an den Ergebnissen aber aus Sicht der Experten nicht viel ändern. „Die guten Fahrer werden sich trotzdem wieder durchsetzen“, so Jens Lang, der gleichzeitig auf den Sicherheitsaspekt der Funktechnik verweist: „Ich habe den Funk oft benutzt, um Streckeninformationen wie Warnungen vor gefährlichen Abfahrten, Fahrbahnverengungen oder Baustellen durchzugeben. Dieser Sicherheitsaspekt fehlt nun“, so Lang. Ähnlich äußert sich auch Patrick Moster: „Natürlich hat das Funkverbot auch Nachteile. Aber damit ist man vorher klargekommen, damit wird man auch jetzt wieder klarkommen.“
Das erste große Rennen, bei dem die Fahrer der U23 in diesem Jahr auf die Hilfe des Funks verzichten müssen, ist am Ostermontag. Bei dem Rennen über 190 Kilometer, das flach aber windanfällig ist, werden die ersten Punkte für die Bundesliga vergeben. Die Favoritenrolle weist der Chef des Siegerteams des Vorjahres aber erst einmal von sich: „Es gibt mit dem Team Ista, das in Malaysia sehr früh in die Saison eingestiegen ist und dadurch schon mehr Rennhärte hat. Oder wir sehen das Team Lamonta mit Vorjahressieger Sebastian Forke und dem Deutschen Meister Dominic Klemme in der Pflicht“, so Lang.
Die Rennen und Fahrer der Bundesliga der U23 in der Übersicht