Gera (rad-net) Bei hochsommerlichen Temperaturen kämpften 265 Aktive bei der Deutschen Bahnmeisterschaft der Jugend und Junioren in Gera um Titel und Platzierungen. Ein einziger Regenguss sorgte für eine kurze Unterbrechung des Programms an vier Tagen und für leichte Abkühlung. Für die männliche und weibliche Jugend waren die Deutschen Meisterschaften der absolute Saisonhöhepunkt. Die besten Junioren blicken indes schon nach vorn, denn auf sie warten höhere Aufgaben. Vom 20. bis 24. August finden die Weltmeisterschaften in Moskau statt.
Und in WM Form präsentierte sich in Gera vor allem Verfolger Christian Kux. Der Chemnitzer setzte sich souverän in der Einerverfolgung über 3000 m durch. Er gewann das Finale in 3:32,83 vor dem Frankurter Frank Schulz, der nach 3:33,53 im Ziel war. Außerdem gewann er den Titel mit dem Bahnvierer aus Sachsen. Zusammen mit Tobias Piekatz, Dirk Hauschild und Paul Mehlhorn setzte er sich über 4000 m in 4:34,53 gegen die Auswahl vom Landesverband Thüringen durch.
Bundestrainer Helmut Taudte meinte nach dessen Doppelerfolg: „Das war keine Überraschung.“ Und obwohl sich die internationale Konkurrenz im Hinblick auf die Weltmeisterschaften nur schwer einschätzen lässt, traut er dem Chemnitzer eine vordere Platzierung zu: „Seine Siegleistung lässt hoffen.“ Bei den Juniorinnen vermisste Taudte die Junioren-WM-Zweite Julia Kurtzke. „Ihr Fehlen hat sich bei den Siegleistungen doch bemerkbar gemacht“, meinte er. Die Nachwuchshoffnung war bei einer Straßenrundfahrt in Litauen gestürzt und musste ihren Start in Gera absagen. Für die WM werden jetzt die beiden Erstplatzierten in der Einerverfolgung, Ellen Heiny (RV Reute) und Nina Köhn (Chemnitzer PSV), zur Nominierung vorgeschlagen.
In den meisten Ausdauer-Disziplinen setzten sich die für die Junioren-WM vornominierten Kaderathleten durch. Das Punktefahren der Junioren gewann der Oberhausener Leonardo Pappalardo. Er verwies Marcel Barth vom SSV Gera auf Rang zwei. Der Lokalmatador sicherte sich mit dem Frankfurter Frank Schulz den Titel im Zweier-Mannschaftsfahren.
Im Gegensatz zu dem für die Ausdauerdisziplinen zuständigen Taudte hatte Sprint-Bundestrainer Ralph Müller bereits vor den Titelkämpfen von Gera sein Team für Moskau nominiert. Von den Spitzenfahrern verzichteten in Gera der Berliner Daniel Gieße und der Chemnitzer Robert Eichfeld auf einen Start, so dass für die Erfurter Sprinter Sebastian Döhrer und Dominik Harzheim der Weg auf das Treppchen frei war. Im Finale trafen die beiden Schützlinge von Jochen Wilhelm aufeinander und Sebastian Döhrer sicherte sich den Sieg. Für ihn war es eine von vier Goldmedaillen. Außer im Sprint brillierte er im Einzelzeitfahren, im Keirin und mit Dominik Harzheim und dem Geraer Robert Förstemann im Mannschaftssprint.
Bei den Juniorinnen dominierten in den Kurzzeit-Disziplinen Jane Gerisch und Franziska König, beide vom Frankfurter RC 90. Bei den weiblichen Jugendlichen gewann Johanna Preisler vom RV Mehlingen sowohl den Sprint als auch das 500-m-Zeitfahren vor der Altenburgerin Anett Walther.
Bei der männlichen Jugend gingen die Titel im Sprint an den Cottbuser Maximilian Levy und über 500 m an Benjamin Wittmann vom RV 1906 Bann. Für eine Überraschung sorgte ein Thüringer Team in der Mannschaftsverfolgung der männlichen Jugend: Mit Gert Seifert, Kai Böhm, Daniel Schüler und Björn Gollhardt gewannen vier Fahrer vom veranstaltenden SSV Gera. Überlegen war der Sieg des Merdingers Pascal Schopp in der Einerverfolgung. Mit nur einem Zähler Differenz ging der Titel im Punktefahren bei der Jugend an Jan Revellin vom RSV Öschelbronn vor Dominik Roels vom Verein Cölner Straßenfahrer.
Die Ausdauer-Wettbewerbe der weiblichen Jugend beherrschte Stephanie Lindemann vom RSV Edelweiß Oberhausen. Sie gewann in der Verfolgung und im Punktefahren Gold.
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