Venedig (dpa) - 82 Doping-Tests des letztjährigen Giro d'Italia sind zu nachträglichen Kontrollen in das Pariser Labor Chatenay-Malabry geschickt worden. Darüber berichtete die «Gazzetta dello Sport». Die Staatsanwaltschaft Padua hatte die Nach-Kontrollen beantragt. In dem angesehenen französischen Institut sollen die Tests auf das Blut-Dopingmittel CERA untersucht werden. Als der Giro im Vorjahr lief war ein solcher Nachweis noch nicht möglich. Erst zwei Monate später während der Tour de France wurde er im Radsport zum ersten Mal angewendet - und führte prompt zu positiven Fällen.So wurde die einstige große italienische Hoffnung Riccardo Ricco in Frankreich als Doper mit CERA entlarvt. Bereits beim Giro im Mai 2008 war der inzwischen für zwei Jahre gesperrte Ricco durch auffällig starke Leistungen in Erscheinung getreten. Bei den Giro-Kontrollen 2008 war er aber unbehelligt geblieben genau wie der dreifache Etappensieger Emanuele Sella aus Italien. Der Gewinner des Bergtrikots des vorigen Giros war aber danach in einer Trainings- Kontrolle positiv getestet worden und ist im Moment ebenfalls gesperrt.
Bei Nach-Kontrollen der Tour-Proben von 2008 waren auch die ehemaligen Gerolsteiner Radprofis Bernhard Kohl (Österreich) und Stefan Schumacher (Nürtingen) positiv auf CERA getestet worden. Den selben Befund hatte es bei Schumacher auch bei Nach-Tests der Olympischen Spiele von Peking gegeben.
Beim 92. Giro, der mit dem Team-Zeitfahren in Venedig begann, sollen insgesamt 679 Urin- und Blut-Tests vorgenommen werden. Nach jeder Etappe müssen obligatorisch der Träger des Rosa Trikots, der Tagessieger und acht geloste Fahrer zur Doping-Kontrolle. Hinzu kommen unangemeldete Kontrollen zu jeder Tages- und Nachtzeit.