St. Étienne (dpa) - Falscher Doping-Alarm bei der Tour de France: Ein Einsatz des französischen Zolls hatte während der 18. Tour-Etappe kurz für Unruhe gesorgt, doch die Entwarnung kam schnell.
Doping-Spezialisten durchsuchten das Auto der Eltern der Luxemburger Brüder Frank und Andy Schleck, fanden aber «keine verbotenen Mittel» in dem Fahrzeug, wie ein Behördensprecher wenig später bekanntgab. Dennoch seien einige Medikamente zur Verifizierung mitgenommen worden, sagte der Staatsanwalt von Grenoble, Raphael Grandfils. «Es stellte sich heraus, dass dies keine verbotenen Produkte waren, sondern Medikamente zum normalen Verbrauch».
Das Fahrzeug des Ex-Radprofis Johnny Schleck und dessen Frau war bei einer Zielfahndung 35 Kilometer nach dem Start der 18. Etappe nahe Vizille angehalten und durchsucht worden. Deren Söhne Frank und Andy Schleck aus dem CSC-Saxo-Team des früheren Toursiegers Bjarne Riis sorgen bei der 95. Frankreich-Rundfahrt bislang sportlich für Aufsehen.
Nach einem Bericht der «L'Equipe» hatten die Fahnder zunächst den Wagen eines Luxemburger Journalisten angehalten, ehe sie das «gesuchte» Auto in einem Kreisverkehr nahe Vizille ausmachten. Johnny Schleck betreut für den Tour-Sponsor ŠKODA VIP-Gäste und ist im Riis-Team als Chauffeur gelistet. Die Polizei untersuchte sein Fahrzeug stundenlang. Anschließend ging es für den 65-Jährigen - begleitet von den Zollfahndern - weiter Richtung Grenoble. Wie sich herausstellte, ohne problematisches Ergebnis. Eine Polizeisprecherin erklärte, es seien mehrere Fahrzeuge überprüft worden. Dies müsse nicht im Zusammenhang mit der Tour stehen.
Frank Schleck lag nach der Königsetappe am Mittwoch hinauf nach L'Alpe d'Huez als Gesamtzweiter der Tour de France nur 1:24 Minuten hinter seinem führenden Teamkollegen Carlos Sastre. Zuvor hatte der 28-Jährige selbst das Gelbe Trikot getragen. Sein Bruder Andy, im Vorjahr überraschend Zweiter des Giro d'Italia, führte vor der Etappe nach St. Étienne als Zwölfter (+10,15 Minuten) die Wertung der besten Nachwuchsfahrer an.