Madrid (dpa) - Der unter Dopingverdacht stehende spanische Radprofi Alejandro Valverde wird nach Auskunft seines Anwaltes Frederico Cecconi am 20. Februar vor dem Nationalen Olympischen Komitee in Italien (CONI) zum Verhör erscheinen.
Der vorjährige Gewinner der ProTour-Wertung hatte um erneuten Aufschub des Termins gebeten und begründete das nach spanischen Presseberichten damit, dass seine Anwälte sich in den Fall einarbeiten müssten. Die Anhörung in Rom war ursprünglich für den vorigen Montag vorgesehen und auf Bitten Valverdes auf diesen Mittwoch verschoben worden.
Die italienischen Doping-Fahnder verfügen nach Medienberichten über Anhaltspunkte dafür, dass Valverde in die Doping-Affäre um die «Operación Puerto» verwickelt gewesen sein soll. Danach soll einer der Blutbeutel, die beim mutmaßlichen spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes sichergestellt worden waren, Blut von Valverde enthalten. Am zweiten Ruhetag der vergangenen Tour de France in Italien hatte sich Valverde einer Blut-Kontrolle unterziehen müssen. Danach gelang offensichtlich ein Abgleich mit dem bei Fuentes gelagerten Blut.
Fast drei Jahre nach der Aufdeckung des Skandals will der spanische Radsport-Verband (RFEC) nun seinerseits Ermittlungen gegen verdächtige Fahrer einleiten. Bisher war noch kein spanischer Radprofi dafür bestraft worden, dass er die Dienste von Fuentes in Anspruch genommen hatte. Allerdings wurden 27 spanische Profis indirekt von der Affäre betroffen. Nach Angaben des Sportblattes «As» beendeten 15 spanische Radsportler vorzeitig ihre Profi-Karriere, weil sie mit dem Skandal in Verbindung gebracht worden waren. Zwölf weitere führen nur noch ein Schattendasein in unbedeutenden Teams.
Auch der Name Alberto Contadors soll in der ersten Liste der Verdächtigten im Mai 2006 aufgetaucht sein. Bei Fuentes sichergestellte Blutbeutel mit dem Vermerk «A.C.» könnten auf den Tour-de France-Sieger von 2007 und jetzigen Lance Armstrong-Team- Kollegen hindeuten. Der Spanier, im Vorjahr Gewinner des Giro d'Italia und der Vuelta, leugnete stets, in die Affäre Fuentes verwickelt zu sein.
Valverdes Mailänder Anwalt Cecconi hatte im Vorjahr auch den italienischen Giro-Gewinner Danilo di Luca wegen Doping-Vorwürfen um den Mediziner Carlo Santuccione vertreten. Di Luca war drei Monate gesperrt worden.