Paris (rad-net) - Tom Dumoulin hat zugegeben, dass er dieses Jahr darüber nachgedacht habe, seine Karriere zu beenden. Verschiedene Verletzungen und der immer weitere Aufschub seines Debüts bei Jumbo-Visma hätten ihn zu diesen Gedankenspielen bewegt, die jedoch nach dem siebten Platz im Gesamtklassement der Tour de France zunächst wieder verstummt sind.
Dumoulin war im vergangenen Jahr beim Giro d'Italia gestürzt, wobei er sich eine schwere Knieverletzung zuzog, die seine Saison 2019 frühzeitig beendete. Als er dann Anfang 2020 erstmals für seinen neuen Rennstall an den Start gehen sollte, verhinderten erst Darmparasiten und anschließend die Corona-Pandemie sein Debüt.
Erst Anfang August zeigte sich der 29-Jährige schließlich erstmals im Trikot von Jumbo-Visma, als er bei der Tour de l'Ain den elften Platz belegte. Gut eine Woche später steigerte er sich dann schon auf den siebten Platz beim Critérium du Dauphiné, bevor er jetzt mit dem ebenfalls siebten Platz bei der Tour de France auftrumpfen konnte. «Ich bin sehr stolz, dass ich dieses Level wieder erreicht habe. Dass ich Siebter werden würde und im Zeitfahren sogar um den Tagessieg fahren könnte, hätte ich Anfang April nicht geglaubt. [...} Ich hatte nach der Knieverletzung eine sehr schwierige Zeit. Dann kamen meine Darmprobleme und die Corona-Krise. Ich kann sagen, dass ich damals näher daran war aufzuhören, als weiterzumachen», erklärte der Niederländer im Interview mit «NOS».
Diese Gedanken scheinen nun aber zunächst verflogen, denn der Fahrer fliegt bereits am Mittwoch zu den Weltmeisterschaften nach Imola, wo er am Straßenrennen teilnehmen wird. Der Start beim Zeitfahren sei hingegen für den ehemaligen Weltmeister in dieser Disziplin noch nicht geklärt: «Ich werde Mittwoch zur WM fliegen. Dort wird dann alles davon abhängen, wie ich mich fühle. Das Zeitfahren am Freitag bleibt ein Diskussionsthema.»