Berlin (dpa) - Teammanager Bob Stapleton hat eine Rückkehr von Radprofi Patrik Sinkewitz zum T-Mobile-Rennstall nicht kategorisch ausgeschlossen, obwohl der Hesse in diesem Sommer wegen Dopings entlassen wurde. «Die Tür muss für Leute offen bleiben, die mithelfen wollen, diesen Sport zu verändern», sagte Stapleton in der Tageszeitung «Die Welt». Allerdings schränkte der Amerikaner ein: «Aber wir sind weit davon entfernt zu sagen, wann Patrik wieder Rad fahren wird.» Auch ein Engagement des ebenfalls geständigen und bereits gesperrten Jörg Jaksche lehnte Stapleton nicht rund herum ab.Sinkewitz hatte vor dem Sportgericht des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) in der vorigen Woche ausgesagt, noch 2006 sei bei T- Mobile gedopt worden. Stapleton nahm namentlich den ehemaligen Zeitfahr-Weltmeister Michael Rogers aus Australien gegen Doping- Gerüchte in Schutz. «Rogers ist 2007 in ein strenges Antidoping- Programm eingebunden gewesen, und er hat sich vollkommen an unsere Regeln gehalten», betonte Stapleton. Rogers habe erklärt, er sei nicht am Doping um Sinkewitz 2006 beteiligt gewesen.
Auch das Interesse an einer Rückkehr von Erik Zabel, der noch bis 2008 beim Milram-Team unter Vertrag steht, sieht Stapleton nicht als Widerspruch zum Vorgehen gegen Doping. Bei 14 Fahrern unter 25 Jahren seien erfahrene Kollegen wie der neu verpflichtete Amerikaner George Hincapie und Zabel nötig. Der Anti-Doping-Kurs könne nur Erfolg haben, wenn die Jungen auch sportlich erfolgreich seien.
Das T-Mobile-Team will 2008 mehr Geld für sein Anti-Doping- Programm ausgeben als für Reisen. Alle Fahrer sollen mindestens 26 Mal pro Saison überprüft werden. Getestet werden soll auf alle nachweisbaren Substanzen. Zudem soll ein Blutprofil von jedem Profi angelegt werden. Bis zur Tour de France 2008 soll es im Radsport generell einen «Biologischen Pass» geben, in dem die individuellen Testergebnisse und Werte aller Fahrer erfasst werden.