Paris (dpa) - Mit einer Schweigeminute wollen die Teilnehmer der Tour France der Zuschauerin gedenken, die am Vortag beim Zusammenstoß mit einem Motorrad getötet worden war. «Die Sicherheit hat bei der Tour höchste Priorität», betonte Christian Prudhomme, Chef der Tour der France.
«Die ganze Tour trauert mit», sagte er. Seit dem letzten tödlichen Unfall seien die Sicherheitsvorkehrungen weiter verstärkt worden. In diesem Jahr sind 4000 Gendarme und 9000 Polizisten im Einsatz. Die 61-Jährige hatte nach ersten Erkenntnissen überraschend die Fahrbahn überqueren wollen, als sie von einem Motorrad der Republikanergarde erfasst wurde. Die Frau starb am Unfallort. Eine 34-Jährige mit einem Baby auf dem Arm sowie eine 61-Jährige wurden leicht verletzt mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus von Mulhouse geflogen. Das Motorrad war mit einer Geschwindigkeit von etwa 90 Stundenkilometern unterwegs gewesen. Der Fahrer gilt als erfahren und hat schon mehrfach die Tour de France begleitet.
Innenminister Brice Hortefeux mahnte die Zuschauer zu mehr Achtsamkeit. «Es müssen sich alle an die Sicherheitsbestimmungen halten, um jedes Risiko zu vermeiden, damit die Tour de France ein Volksfest bleibt und sich ein solches Drama nicht wiederholt», betonte er.
Der Unfall ereignete sich am Ortsausgang von Wittelsheim nach 38 Kilometern der 14. Etappe auf dem Weg von Colmar nach Besançon. Zuletzt war bei der Tour de France 2002 ein sieben Jahre alter Junge gestorben, als er die Straße überqueren wollte und von einem Auto der Werbekarawane erfasst wurde. Im Jahr 2000 war ein 12-Jähriger unter ähnlichen Umständen getötet worden. Der schlimmste Unfall ereignete sich 1964, als ein Versorgungsfahrzeug der Polizei gegen eine Brücke raste - dabei kamen 20 Personen ums Leben.