Berlin (dpa) - Der durch einen Amphetamin-Nachweis erneut in die Schlagzeilen geratene Radprofi Stefan Schumacher wird auch weiterhin für das Team Gerolsteiner fahren.
Eine Trennung komme nicht infrage und sei in Gesprächen mit Team-Chef Hans-Michael Holczer auch «nie ein Thema gewesen», sagte Schumacher-Manager Heinz Betz. Der WM-Dritte aus Nürtingen hat mit Holczer noch einen Vertrag bis Saisonende 2009, obwohl nach dem Rückzug des Mineralwasser- Herstellers nach 2008 noch kein Nachfolge-Sponsor für das Rad-Team gefunden ist.
Der Fall Schumacher ist für Holczers Suche nach einem Gerolsteiner-Nachfolger alles andere als dienlich. Auch deshalb hatte der Teamchef seiner Verärgerung über den 26-jährigen Profi beim Mannschaftstreffen Luft gemacht. «Anwälte haben mir zwar empfohlen, es als Schumachers Privatangelegenheit anzusehen. Aber so kann es nicht weiter gehen. Wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Es gibt Gespräche», erklärte Holczer. Eine Trennung von Schumacher wollte er am 15. Januar nicht kategorisch ausschließen. Vor der WM in Stuttgart war Schumacher durch erhöhte Blutwerte aufgefallen, die er mit einer Durchfall-Erkrankung erklärte.
«Es besteht kein Handlungsbedarf über Schumachers Vertrag zu reden. Es liegt kein Doping-Fall vor, der eine Auflösung rechtfertigen würde», sagte Betz der Deutschen Presse-Agentur dpa. In den Unterredungen mit Holczer sei es um eine bevorstehende Image- Kampagne gegangen.
Sieben Tage nach seinem Bronzemedaillengewinn von Stuttgart, mit dem er seine Saison beendete, hatte Schumacher in angetrunkenem Zustand einen Autounfall verursacht und Fahrerflucht begangen. Die Polizei stellte danach nicht nur einen unzulässigen Alkoholgehalt in seinem Blut fest, sondern auch Spuren des Aufputschmittels Amphetamin. Nach den Richtlinien der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA ist der Gebrauch von Amphetaminen nur während der Wettkämpfe verboten.