Paris (dpa) - Rudolf Scharping hat den Radsport-Weltverband UCI für die Sonderbehandlung von Lance Armstrong kritisiert.
Es sei «ein Fehler», dass die UCI für den siebenfachen Tour-de-France-Sieger eine Ausnahme von ihrem eigenen Reglement mache, sagte der Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur dpa.
Die UCI hatte bekanntgegeben, dass Armstrong sein Comeback schon bei der Tour Down Under in Australien vom 20. bis 25. Januar 2009 starten darf. Laut UCI-Reglement muss sich aber jeder Radprofi ein halbes Jahr vor seinem ersten Start ins Anti-Doping-Programm reintegrieren. Danach hätte der Texaner erst vom 1. Februar 2009 an wieder Rennen bestreiten dürfen. «In diesen Zeiten sollte sich jeder besonders strikt an die Regeln halten», sagte Scharping.
Zugleich betrachtet der frühere Verteidigungsminister die Comeback-Welle der «alten Generation» um Armstrong und den Kasachen Alexander Winokurow mit einem gewissen Unbehagen. «Auch wenn in allen Bereichen des Lebens 'Resozialisierung' nach verbüßter Strafe gilt: Muss das unbedingt im Radsport sein?», fragte Scharping.