Peking (rad-net) - Trotz steigender Anspannung präsentiert sich das Team der deutschen Gelände-Spezialisten in Peking weiter guter Dinge. „Wir fühlen uns wohl, hier herrscht eine super Stimmung“, so Adelheid Morath, die sich mit ihren Teamkameraden im Olympischen Dorf mittlerweile eingelebt hat, nachdem auch die komplizierte Exkursion zur Vorbereitung nach Japan endgültig erfolgreich abgeschlossen ist. „Ein Rennkurs fürs Herz“, sagt Moritz Milatz, der wie Morath seine ersten Olympischen Spiele erlebt und den Wettkampfkurs inzwischen ausführlich getestet hat.
„Die Stecke ist technisch super anspruchsvoll aber ich mag diesen Kurs“, so Milatz. „Am Anfang haben alle die Strecke als zu leicht befunden, aber was die da inzwischen reingebaut haben, ist super anspruchsvoll. Da sind ein paar richtige Mutproben dabei“, so der 26-Jährige. Dazu gehören „Drops“ mit mehreren Metern Falltiefe und so vielen Richtungswechseln, „die konnte ich bei den ersten drei Trainingsrunden gar nicht alle merken“, so der Freiburger.
Das soll sich jetzt ändern, denn nach komplizierten Reisewegen können sich die Athleten jetzt komplett auf das Rennen konzentrieren. Zuletzt hatten die Reisen ins letzte Vorbereitungs-Camp im japanischen Nagano dagegen noch etwas Nerven gekostet. Allein auf der Rückreise musste einiges nochmals neu disponiert werden. „Ursprünglich wollten wir ja erst am Sonntag aufbrechen, da aber in Japan die Ferien anfangen, der Weg zum Flughafen weit ist, das mit den Mietwagen nicht geklappt hat, der Schnellzug wohl komplett ausgebucht ist und die Fahrt mit einem Bus bis zu zwölf Stunden gedauert hätte, sind wir letztlich mit dem Regionalzug nach Tokio gefahren“, berichtet Moritz Milatz. Nach acht Stunden Zugfahrt war der vierstündige Flug nach Peking dann das kleinere Problem.
Allerdings hatte Milatz dann bei der Einreise nach Peking nochmals Abenteuer zu bestehen. Auf Grund seiner kurzfristigen Nominierung nur mit einer Voranmeldung ausgerüstet, gab es nun in Peking nochmals Nachsitzen bei den Visa-Formalitäten, bis es ins Olympische Dorf ging.
Inzwischen haben die deutschen Mountainbikerinnen schon erste Prognosen für das Rennen aufgestellt. Sie erwarte ein Ausscheidungsrennen, sagte die Deutsche Meisterin Sabine Spitz. Allein acht Medaillenkandidaten haben die Frauen des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) ausgemacht. Dazu gehört natürlich auch Spitz. Morath hat sich einen Platz in den Top-15 zum Ziel gesetzt. Wichtig dürfte es sein, zunächst nicht zu offensiv zu starten. „Am Anfang nicht volles Rohr“, sagt auch Milatz. Auch Morath sieht im zweiten Teil des Rennens ihre Stärken. „Ich will schon von Anfang an gut dabei sein. Aber wenn du auf diesem Kurs einmal überziehst, ist es vorbei. Du kannst dich nicht mehr erholen“, so Morath.